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Vier Jahre grenzübergreifender Naturschutz: Interreg Projekt ‚Alpen Karpaten Fluss Korridor‘ zieht Erfolgsbilanz

Donnerstag, 29.07.2021

Das internationale Projektteam, koordiniert durch den Nationalpark Donau-Auen, blickte im Rahmen einer abschließenden Online Konferenz auf vier Jahre gemeinsamer grenzübergreifender Naturschutzarbeit zurück. Sieben Institutionen beteiligten sich direkt an diesem Projekt mit dem Ziel, den Alpen Karpaten Korridor in der slowakisch-österreichischen Grenzregion als Lebensraumverbund und Wanderkorridor für Wildtiere zu stärken.

Der Alpen Karpaten Korridor ist ein Landschaftsstreifen zwischen den östlichen Ausläufern der Alpen und dem westlichen Teil der Karpaten. Er stellt eine wichtige Verbindung dieser beiden Biotophotspots für viele wildlebende Tier- und Pflanzenarten dar. Zwischen den Ballungszentren Wien und Bratislava gelegen, ist diese Verbindung jedoch stark vom Menschen geprägt. Große Landwirtschafts-, Siedlungs- und Gewerbeflächen sowie Verkehrsinfrastruktur zerschneiden die Landschaft und schränken die Wandermöglichkeiten von Flora und Fauna somit erheblich ein.

Die Flüsse und Auen des Alpen Karpaten Korridors wirken oftmals als einzige Verbindungselemente zwischen bestehenden Schutzgebieten. „Gerade in Zeiten der Klimadiskussion ist es wichtig, Flüsse und ihre begleitenden Auen zu erhalten und zu renaturieren. Intakte Naturräume sind für uns als Naherholungsraum, Hochwasserschutz und Klimaregulator sowie als Lebensraum für Tiere und Pflanzen unerlässlich. Dafür hat das Projekt einen wesentlichen Beitrag geleistet“ so Pavol Surovec, Direktor von BROZ (Regionaler Naturschutzverband Bratislava).

Die Projektpartner Nationalpark Donau-Auen, Österreichische Bundesforste, Stadtgemeinde Fischamend, viadonau und Schwechat Wasserverband auf österreichischer Seite sowie BROZ und staatliche Naturschutzorganisation der Slowakischen Republik auf slowakischer Seite, setzten 13 Pilotmaßnahmen an fünf Flüssen in der Grenzregion (Schwechat, Fischa, Rudava, Mociarka und Malina) um. Heute wurde in einer abschließenden Onlinekonferenz Bilanz gezogen.

„Durch grenzübergreifende Zusammenarbeit wurden in diesen vier Jahren wichtige Revitalisierungsprojekte umgesetzt und Strategien entwickelt, um der Verinselung von Lebensräumen entgegen zu wirken sowie seltene Arten vor dem Aussterben zu schützen“ sagt Edith Klauser, Direktorin des Nationalpark Donau-Auen.

Neben der Umsetzung von Revitalisierungen wurden, gemeinsam mit NGO´s, Gemeinden, Schulen und Freiwilligen, Verbesserungen im Artenschutz für Eisvogel, Würfelnatter, Nase und Ukrainisches Bachneunauge erreicht.

„Unser besonderer Dank gilt hier den Gemeinden entlang der Flüsse des Alpen Karpaten Korridors, die engagiert mitgeholfen haben, die Projektmaßnahmen erfolgreich umzusetzen und Naturschutz für die Bevölkerung erlebbar zu machen“, betont Klauser.

Insgesamt wurden rund 2 Mio Euro in die Umsetzung von Revitalisierungen und Artenschutzmaßnahmen investiert. 85% davon wurde durch den European Regional Development Fund bereitgestellt, der Rest durch Kofinanzierung von Bund, Land Niederösterreich, Schwechat Wasserverband und NÖ Landesfischereiverband.

Wie soll es weitergehen? Die Projektpartner sind sich einig, dass die erfolgreiche Umsetzung des Projektes nur ein erster Schritt ist. „Um das ökologische Netzwerk des Alpen Karpaten Korridor für die kommenden Herausforderungen durch den Klimawandel zu stärken, sind weitere Investitionen in Grüne Infrastruktur notwendig“ ist sich Surovec sicher.

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