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Wasserpflanzen – Pfeilkraut

Sagittaria sagittifolia

Das Pfeilkraut ist eine sehr vielgestaltige Pflanze, die hervorragend an große Wasserstandsschwankungen, wie sie in Augebieten üblich sind, angepasst ist. Im tiefen Wasser werden nur bandförmige Unterwasserblätter gebildet. Beim Erreichen der Wasseroberfläche entstehen ovale Schwimmblätter. Die typisch pfeilförmigen Luftblätter werden nur bei geringem Wasserstand gebildet. An sehr sonnigen Stellen werden diese Blätter genau nach der Nord-Südrichtung ausgerichtet (Kompasspflanze).

Merkmale
Das Pfeilkraut erreicht eine Höhe von 20 - 200 cm und ist in Abhängigkeit von der Wassertiefe recht vielgestaltig. Die rosettig angeordneten Blätter sind zunächst bandförmig. Bei Erreichen der Wasseroberfläche werden ovale Schwimmblätter ausgebildet. Die typisch pfeilförmigen Luftblätter entstehen nur bei geringem Wasserstand oder wenn der Standort überhaupt trockenfällt.

Die Blütezeit umfasst die Monate Juni bis August. Der Blütenstiel ist 3kantig mit einhäusigen (getrenntgeschlechtlichen) quirlig angeordneten Blüten. Im unteren Bereich des Blütenstandes befinden sich die rein weiblichen Blüten, oben sind die länger gestielten männlichen Blüten. Die 3 weißen Kronblätter sind fast kreisrund (Durchmesser 10-15 mm) und haben einen auffälligen purpurroten Fleck an der Basis.

Verbreitung
Die in Europa und Westasien bis zum Baikalsee verbreitete wärmeliebende Art kommt nur bis auf 500 - 600 m Seehöhe vor. In Österreich ist das Pfeilkraut entlang der größeren Flüsse wie Donau, March und Mur und z. B. am Bodensee vertreten. Das Pfeilkraut wächst in den Flachwasserbereichen nährstoffreicher stehender und langsam fließender Gewässer. Im Nationalpark Donau-Auen ist das Pfeilkraut etwa im Bereich mancher Aurandgewässer des Nordufers zu finden und stellenweise häufig.

Gefährdung und Schutzstatus
Das Pfeilkraut ist als Spezialist für Gewässer mit starken Wasserstandsschwankungen heute als stark gefährdet einzustufen. Geeignete Lebensräume sind durch Regulierungen und Kraftwerksbauten selten geworden. In der Wiener Naturschutzverordnung wird die Pflanze als teilweise geschützt aufgeführt.

Lebensweise
Die Art passt die Blattformen jeweiligen Umweltbedingungen an. In tieferem Wasser gelangt das Pfeilkraut jedoch nicht mehr zur Blüte. Gegen Ende der Vegetationsperiode werden von einer „Mutterpflanze" verstärkt Ausläufer ausgesendet, an deren Ende stärkereiche Knollen gebildet werden. Aus diesen treibt das Pfeilkraut im darauffolgenden Frühling aus.

Wo starke Wasserstandsschwankungen ausbleiben ist das Pfeilkraut wenig konkurrenzkräftig und wird meist von anderen höherwüchsigen Verlandungspflanzen verdrängt.

Besonderes
Die stärkereichen Knollen wurden früher gerne gegessen. Sie sollen frisch nussartig und gekocht wie Erbsen schmecken. Das Pfeilkraut ist für Gartenteiche in tieferen Lagen sehr empfehlenswert und im gut sortierten Gartenfachhandel zu erwerben.

Leider werden dort inzwischen auch verschiedene nicht heimische Pfeilkrautarten, z. B. Sagittaria latifolia aus Nordamerika angeboten. Hier kann durch die bewusste Auswahl der heimischen Spezies Sagittaria sagittifolia ein Beitrag zur Erhaltung einer gefährdeten Art geleistet werden.

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