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Iris – Sibirische Schwertlilie

Iris sibirica

Die Sibirische Schwertlilie besiedelt extensiv genutzte Nasswiesen, die erst im Spätsommer gemäht werden können und die nicht gedüngt werden. Durch die Intensivierung der Wiesennutzung und die Umwandlung in Felder ist in diesem Jahrhundert der Großteil der „Iris-Wiesen“ des Marchfeldes zerstört worden, obwohl die Art unter Naturschutz steht.

Merkmale
Die dichten Horste der Sibirischen Schwertlilie werden 30- 80 cm hoch wobei die blauvioletten Blüten die Laubblätter deutlich überragen. An der kriechenden verzweigten Grundachse entspringen die von fasrigen Blattscheidenresten umgebenen Laubblätter. Die grasartigen Laubblätter sind nur 2-6 (10) mm breit, so dass nicht blühende Exemplare in einer Wiese nicht leicht erkannt werden können.

Der runde Stängel trägt in den Achseln von bräunlichen Hochblättern bis zu 3 blauviolette Blüten. Die lang gestielten eiförmigen äußeren Blütenblätter hängen nach außen über. Die schmalen inneren Blütenblätter sind aufrecht und länger als die blumenblattartigen Griffel.

Iris-Blüten sind funktionell 3geteilt. Eine röhrenförmige Einheit wird jeweils aus einem äußeren Blütenblatt in Verbindung mit einem Staublatt und dem blumenblattartigen Griffelast gebildet. Auf der Suche nach dem am Grunde der Blumenkrone verborgenen Nektar muss sich das bestäubende Insekt genau an Griffel und Staubblatt vorbeizwängen.

Nach der Bestäubung entstehen große walzenförmige, stumpf 3kantige Fruchtkapseln. Die dunkelbraunen Samen sind scheibenförmig abgeflacht.

Verbreitung
Die Art ist in Europa nördlich bis Dänemark und Südskandinavien sowie in den gemäßigten Teilen Asiens bis Japan verbreitet. Die Sibirische Schwertlilie kommt in Österreich zerstreut bis selten in allen Bundesländern vor und ist bis in die Montanstufe anzutreffen. Typische Standorte sind Sumpf- und Moorwiesen, Flutmulden und Gräben. Im Nationalpark Donau-Auen ist die Art noch vereinzelt in den Auwiesen des nordöstlichen Donauufers anzutreffen.

Gefährdung und Schutzstatus
Die Sibirische Schwertlilie ist stark gefährdet und stellenweise vom Aussterben bedroht. Alle Arten der Gattung Iris sind in Niederösterreich voll und in Wien teilweise geschützt.

Lebensweise
Die Sibirische Schwertlilie wächst gesellig in im Frühjahr überschwemmten Naßwiesen und prägt im Mai und Juni mit ihrem eindrucksvollen Blühaspekt das Antlitz dieser Flächen. Traditionell wurden diese Wiesen zur Gewinnung von Stalleinstreu erst im Spätsommer gemäht, wenn die Flächen aufgetrocknet waren und die Sibirische Schwertlilie ihren Vegetationszyklus bereits abgeschlossen hatte.

Bei der Drainagierung kommt die Pflanze aufgrund der fehlenden Feuchtigkeit nicht mehr zur Blüte und Düngung der Wiesen sowie die häufigere Maht zwecks Heugewinnung lässt die empfindliche Art schließlich ganz verschwinden. In der Vergangenheit wurden Überschwemmungswiesen auch immer wieder in Felder umgewandelt, deren Ertrag dann bei Hochwasser verfaulte. Ein Beispiel dafür ist das Gebiet der Langen Lüsse nördlich der Einmündung von March in die Donau.

Besonderes
Außerhalb des Nationalpark Donau-Auen bemühen sich Organisationen wie der NÖ Naturschutzbund heute um den Erhalt der Restflächen entlang der March.

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