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Iris – Sumpf-Schwertlilie

Iris pseudacorus

Die Sumpf-Schwertlilie gehört zu den attraktivsten Uferpflanzen im Nationalpark Donau-Auen. Ihre hellgelben großen Blüten leuchten im Mai und Juni aus den Röhrichtbereichen verlandender Altwässer. Die meisten anderen Röhrichtpflanzen, wie z. B. Schilf oder Rohrkolben, sind windbestäubt und haben nur unauffällige braune oder grünliche Blüten.

Merkmale
Mit bis zu 1 m Höhe ist diese Schwertlilie die bei weitem größte heimische Iris-Art. Die langen schwertförmigen Laubblätter werden 1-3 cm breit und haben eine deutliche Mittelrippe. Sie sind grasgrün und fast so lang wie der mehrblütige Stängel. Nur die Laubblattbasis ist purpurn gefärbt.

Die langgestielten Blüten bestehen aus 3 äußeren und 3 inneren Blütenblättern. Die lang gestielten eiförmigen äußeren Blütenblätter hängen nach außen über. Die schmalen inneren Blütenblätter sind steif aufrecht und werden von den breiten blumenblattartigen Narben überragt.

Nach der Bestäubung entstehen große walzenförmige, stumpf 3kantige Fruchtkapseln die aufgrund ihres hohen Gewichtes überhängen. Die scheibenförmigen hellbraunen Samen sind schwimmfähig.

Verbreitung
Die Art ist in fast ganz Europa, Teilen Asiens und Nordwestafrika verbreitet. Die Sumpf-Schwertlilie kommt in Österreich zerstreut in allen Bundesländern vor, ist aber als etwas wärmeliebende Art nur bis in die untere Montanstufe anzutreffen. Typische Standorte sind nasse, zeitweise überschwemmte Böden. Die Art kommt in Erlenbrüchen, Silberweiden-Auwäldern, Sümpfen, Wassergräben und Ufern stehender und langsam fließender Gewässer vor. Sie ist im Nationalpark Donau-Auen häufig.

Gefährdung und Schutzstatus
Die Sumpf-Schwertlilie ist regional im Alpengebiet und der Böhmischen Masse gefährdet. Alle Arten der Gattung Iris sind in Niederösterreich voll und in Wien teilweise geschützt.

 Lebensweise
Diese Schwertlilie ist an ihren amphibischen Lebensraum hervorragend angepasst. Große Lufträume innerhalb der Laubblätter dienen der Sauerstoffversorgung des im luftarmen Schlamm verwurzelten Kriechsprosses.

Der lange kräftige Stängel hebt die Blüten auch bei Hochwasser über den Wasserspiegel empor und die reifen Samen sind aufgrund ihrer luftgefüllten Hohlräume schwimmfähig. Hoch spezialisiert sind auch die funktionell 3geteilten Blüten. Eine röhrenförmige Einheit wird jeweils aus einem mit braunen Saftmalen versehenen äußeren Blütenblatt in Verbindung mit einem Staubblatt und dem Griffelast gebildet.

Auf der Suche nach dem am Grunde der Blumenkrone verborgenen Nektar muß sich das bestäubende Insekt genau an Griffel und Staubblatt vorbeizwängen.

Besonderes
Der lateinische Artname pseudacorus deutet auf die große Ähnlichkeit mit dem Kalmus, Acorus calmus, hin der oft an den selben Standorten wächst. Der aromatische Wurzelstock des Kalmus wurde schon im Altertum als appetitanregendes und enzündungshemmendes Mittel bei Magenbeschwerden verwendet.

Der Wurzelstock der Sumpf-Schwertlilie ist nicht aromatisch und aufgrund der scharf schmeckenden Gerbstoffe leicht giftig. Dennoch wurde er auch in der Volksmedizin als Magenmittel verwendet.

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