Zottige, kräftige Artenschutzbeauftragte sind seit Kurzem bei Eckartsau am Werk: Eine Herde von Hochlandrindern pflegt die Offenfläche am Gegenwörth im Nationalpark Donau-Auen. Etliche geschützte Tier- und Pflanzenarten profitieren.
Der Nationalpark Donau-Auen setzt in seiner Naturschutzarbeit auf die Beweidung als bewährte Methode, Offenflächen zu pflegen. Neben der Schaf- und Ziegenherde am Marchfeldschutzdamm kommen seit Kurzem auch Hochlandrinder zum Einsatz.
Die ehemalige Ackerfläche „Gegenwörth“ bei Eckartsau ist mittlerweile eine wertvolle, 13 ha große Wiese mit ganz spezieller Flora. Unter anderem gedeiht hier der Österreichische Salbei, eine seltene und stark gefährdete Pflanze der pannonischen Region in Ostösterreich.
Um die Wiese zu erhalten, muss sie regelmäßig gemäht werden. Seit dem Spätsommer übernimmt die Rinderherde diese Arbeit naturverträglich und effizient im Zuge des Projektes „Biodiversität im Alpen Karpaten Korridor“, welches im Biodiversitätsfonds Österreich, finanziert durch das BMLUK, gefördert wird. Die Tiere sollen ganzjährig am Standort bleiben und werden von Landwirt Mathias Werner betreut. Für Nationalparkgäste ist das Beweidungsprojekt zu Fuß wie auch per Fahrrad vom nahen Marchfeldschutzdamm aus gut zu beobachten.
Damit die ökologische Attraktivität der Fläche weiter erhöht werden kann, werden am Gegenwörth noch gezielte umzäunte Pflanzungen von Strauchgruppen und Einzelbäumen erfolgen. Solche halboffenen Weideflächen bieten geeignete Lebensraumstrukturen für eine Vielzahl an Tierarten - vom seltenen Wiedehopf über Siebenschläfer und Igel, Erdkröten, Blindschleichen und Zauneidechsen bis zu verschiedenen Wildbienen, Käfern und Schmetterlingen.