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Fledermaus-Wintererhebung: Zwei Arten erneut am Braunsberg nachgewiesen

Samstag, 20.02.2021 , Hainburg

Jährlich führt die Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich (KFFÖ) Kontrollen in ausgewählten Winterquartieren durch. Expertin Katharina Bürger fand in den Höhlen und Stollen rund um Hainburg u.a. die Breitflügel- sowie die Mopsfledermaus vor.

Jeden Winter werden von Fachleuten zwischen Dezember und Februar die Bestände von überwinternden Fledermäusen in bekannten Quartieren erfasst. In der Nationalparkregion sind auch mehrere Standorte am Braunsberg bei Hainburg Teil der Erhebung. Heuer gab es ein erfreuliches Ergebnis, wie Expertin Katharina Bürger von der KFFÖ schildert: „Wir haben die Breitflügelfledermaus erstmalig seit 2005 wieder angetroffen. Diese Art ist während der warmen Monate unter anderem in Kirchen der Region zu finden. Weiters ist mit der Mopsfledermaus, die zuletzt 2017 hier beobachtet wurde, auch die Fledermaus des Jahres 2021 Wintergast am Braunsberg. Sie ruht im Sommer zumeist unter der Rinde von Bäumen.“

Daneben wurden als weitere Arten auch Mausohren sowie das Braune Langohr und die Fransenfledermaus entdeckt. Insgesamt wurden somit fünf Fledermausarten in Stollen und Höhlen rund um Hainburg nachgewiesen, davon zwei besonders geschützte Arten – Mausohr und Mopsfledermaus. Die aktuellen Daten fließen in Langzeitstudien ein und tragen zur Erhebung des landesweiten Zustands der jeweiligen Arten bei. Um die Tiere während ihrem Winterschlaf keinesfalls zu stören, gehen die Fachleute sehr bedacht und vorsichtig vor. Die Bestimmung erfolgt rein optisch und ohne Berührung, bei etlichen Arten ist dazu ein geschultes Auge notwendig, erklärt Katharina Bürger.

Zum besseren Schutz der überwinternden Fledermäuse hat die Nationalparkverwaltung in Abstimmung mit der Stadtgemeinde Hainburg und den Grundeigentümern im Rahmen des Projektes „Arten- und Lebensraumschutz im Nationalpark Donau-Auen und Umland, 2015-2018“, gefördert im Programm Ländliche Entwicklung, Vergitterungen an mehreren Quartieren am Braunsberg umgesetzt. Die jährlichen Wintererhebungen bestreitet das KFFÖ privat bzw. über diverse Projektförderungen.

Insgesamt sind aktuell 20 Fledermausarten für den niederösterreichischen Teil des Nationalpark Donau-Auen sowie die umliegenden Gemeinden nachgewiesen. Speziell für Arten, die in Wassernähe leben und die alternde Bäume als Quartier nutzen, bietet der Nationalpark gute Bedingungen als Lebensraum.

Webtipp: www.fledermausschutz.at

Hintergrundinformation: Die Fledermaus des Jahres 2021

Die Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) ist mit einem Gewicht von 6 bis 13 Gramm und einer Flügelspannweite von 26 bis 29 Zentimetern eine mittelgroße Art. Ihre namengebende, auffallend kurze Schnauze und das fast zur Gänze schwarze Fell geben ihr ein einzigartiges Erscheinungsbild.

Sie zwängt sich in die engsten Spalten, im Winter bevorzugt sie Höhlen, Stollen, Ruinen und Zwischenräume in Steinhaufen. Im Sommer lebt diese Art unter abstehender Borke an Bäumen oder hinter Fensterläden bzw. in Ersatzquartieren wie den sogenannten Fledermausbrettern.

In Österreich kommt die Mopsfledermaus in allen Bundesländern vor, im Sommer besonders in tieferen Lagen. Derzeit ist in der Nationalparkregion kein Sommerquartier bekannt, die Art ist jedoch anhand von Rufaufnahmen im Nationalpark Donau-Auen nachgewiesen. Am liebsten halten sich Mopsfledermäuse in Wäldern und in gehölzreicher Landschaft mit Gewässern auf, wo sie kleine Nachtfalter jagen.

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