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Vom Kanal zur Oase: Liesing-Fluss erstrahlt nach Renaturierung

Freitag, 26.05.2023 , Schwechat

Der Fluss wird zur Freiluftklasse, Jugendliche der Mittelschule am Frauenfeld erkunden die Natur mit dem Nationalpark-Rangerteam.

In den letzten zwei Jahren hat die Stadtgemeinde Schwechat die Liesing, einen zuvor als Kanal gepflasterten Fluss, erfolgreich renaturiert. Das Ergebnis ist ein natürlicher Lebensraum, der sich harmonisch in das Stadtbild einfügt. "Man glaubt kaum, was für eine Besiedelung an Lebewesen innerhalb von zwei Monaten hier stattgefunden hat", schwärmt Stadtrat DI Peter Pinka bei einem Termin mit einer Schulklasse vor Ort. Aber nicht nur Tiere, auch eine Vielzahl an Pflanzen haben sich hier angesiedelt. Das Projekt startete im Frühling und hat seither einen wichtigen Beitrag zur biologischen Vielfalt in der Stadt geleistet.

"Ein Fluss ist nicht nur ein Kanal, der Wasser abführt, sondern ein Lebensraum für Mensch und Tier", betont die Rangerin Christiane Mair. Im Zentrum der Stadt haben die Bürger:innen nun Zugang zu einer natürlichen Oase, in der sie sich entspannen und die Natur genießen können. Auf Initiative der Stadtgemeinde werdne weiters Umseltprogramme an der Leising für örtliche Schulklassen vom Nationalaprk-Rangerteam betreut.

Von der Theorie zur Praxis: Naturschutz lernen an der Liesing

Denn auch Bildungsarbeit ist Teil des Projekts: Schulklassen, wie die 4c der Mittelschule am Frauenfeld, hatten heute die Möglichkeit, die neu entstandene Natur zu erkunden und das Ökosystem Fluss hautnah zu erleben. Dazu wurden natürliche Sitzstufen installiert, auf denen unterrichtet werden kann, bevor es in die Praxis geht. "Ich finde es toll, wie wir durch diese Renaturierung vor allem den jungen Menschen ein Gefühl für die Natur vermitteln dürfen. Darauf bin ich sehr stolz, gerade in Zeiten, wo diese Generation viel vor dem Computer sitzt", sagt Bürgermeisterin Karin Baier.

Zusätzlich zur Erforschung der Tier- und Pflanzenwelt lernen die Schüler:innen auch die Fließgeschwindigkeit des Flusses zu messen und zu verstehen, wie dies das Leben im Wasser beeinflusst.

Zusammenarbeit für den Naturschutz

Das Projekt ist auch ein Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Stadt und dem Nationalpark Donau-Auen. "Schwechat ist eine Nationalparkgemeinde und für den Nationalpark ein wichtiger Kooperationspartner", erklärt Nationalparkdirektorin Edith Klauser. Ein weiteres Beispiel jüngerer Zeit ist das internationale Projekt "Alpen Karpaten Fluss Korridor", das sich für Natur-, Umwelt- und Artenschutz an der Donau und ihren Zubringern wie der Schwechat eingesetzt hat.

Neben dem ökologischen Nutzen bringt die neue Renaturierung der Liesing auch Vorteile für den Hochwasserschutz. "Wenn man dem Fluss Raum lässt, dann kann er vermehrt Wasser aufnehmen und die Pegel steigen nicht so schnell", erklärt Rangerin Christiane Mair abschließend. Damit zeigt das Projekt, dass Naturschutz und Urbanität Hand in Hand gehen können.

Foto: Nationalpark-Rangerin Christiane Mair, Schülerinnen der 4c der Mittelschule am Frauenfeld, Bürgermeisterin Karin Baier, Erika Dorn /Nationalpark Donau Auen, Umweltstadtrat DI Peter Pinka

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