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Eichhörnchen

Sciurus vulgaris

Eichhörnchen verbringen die meiste Zeit ihres Lebens in den Wipfeln von Bäumen. Dabei spielt der behaarte, buschige Schwanz eine wichtige Rolle. Er dient beim Klettern als Balancierhilfe und bei den bis zu 5 m weiten Sprüngen als Steuerruder.

Merkmale
Die Geschlechter kann man an Hand von Größe und Fellfarbe nicht unterscheiden. Bei uns treten 2 Farbformen auf. Die Oberseite der dichten und kurzen Behaarung kann entweder fuchsrot oder schwarzbraun sein, die Unterseite ist stets weiß oder cremefarben. Das Winterfell ist wesentlich dichter als das Sommerfell. Das Gewicht kann zwischen 200 und 400 g variieren.

Wie alle Nagetiere hat auch Sciurus vulgaris nachwachsende Zähne, bei starker Abnützung können sie bis zu 15 cm pro Jahr wachsen. Lange gekrümmte Krallen an den Beinen erlauben es, auch an glatten Stämmen hinaufzuklettern. Die Hinterbeine sind überproportional lang und kräftig. Um sich vor ihren Hauptfeinden, dem Baummarder und verschiedenen Greifvögeln ausreichend zu schützen, besitzen sie gut ausgebildete Augen. Mit ihnen können sie Distanzen sehr genau abschätzen.

Verbreitung
Eichhörnchen leben in den Wäldern Europas in allen Höhenlagen, bevorzugt in älteren Laub- und Nadelwaldbeständen. Natürlich ist auch der Nationalpark Donau-Auen ein idealer Lebensraum für dieses niedliche Nagetier. In den Parks der Großstädte sind sie oftmals zutraulich geworden, so dass man von einem echten Kulturfolger sprechen kann.

Gefährdung und Schutzstatus
Für Sciurus vulgaris besteht keine Gefährdung.

Lebensweise
Das wichtigste im Leben eines Eichhörnchens ist das Vorhandensein von samenbildenden Bäumen, die die Nahrungsgrundlage bilden. Neben Eicheln und Nüssen werden auch Vogeleier, wirbellose Tiere, (für den Menschen giftige) Pilze, Rinde, Blüten und Knospen gerne verzehrt. Zusätzlich benötigen sie Wasser, das sie aufnehmen können.

Als tagaktive Lebewesen machen sie zwischendurch auch ausreichende Ruhepausen in ihrer Behausung. Sie bauen sich entweder ein eigenes hohlkugelförmiges Nest, das Kobel genannt wird und immer mindestens 2 Schlupflöcher besitzt - die reguläre Eingangspforte ist immer unten, daneben gibt es auch einen Notausgang, der bei Bedrohung verwendet wird. Die andere Möglichkeit ist die Verwendung eines Spechtbaues.

Normalerweise bringt das Weibchen 2 mal jährlich 2-5 Junge zur Welt, sie werden von ihm alleine aufgezogen. Nach etwa 3 Monaten sind die zunächst nackten und blinden Jungen in der Lage sich selbstständig zu ernähren. Nach einem weiteren Monat sind sie auf sich alleine gestellt und können ebenso geschickt und flink klettern wie ihre Eltern.

Im Winter kugeln sich Eichhörnchen in ihrem Kobel zusammen und schlafen, wobei sie von ihrem Fettpolster zehren. Sie halten Winterruhe, manchmal werden sie aktiv und suchen dann ihre Winterreserven.

Besonderes
Um auch bei anhaltendem Frost genug Nahrung zur Verfügung zu haben, ist es wichtig Vorräte anzulegen. Dies geschieht im Herbst in Höhlen, Rindenspalten, Astgabeln und selbst gegrabenen Löchern im Boden. Für das Wiederfinden der Verstecke ist der Geruchssinn von großer Bedeutung.

Da es unmöglich ist, sich jedes Versteck zu merken, spielt das Eichhörnchen eine wichtige Rolle bei der Verbreitung verschiedener Samen. Es ist damit ganz beträchtlich beim Erneuern und Verjüngen des Waldes beteiligt.

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