Rabenvögel – Elster

Pica pica

Die Elster ist auch als diebische Elster bekannt. Dieser Spitzname ist jedoch relativ unbegründet, da ihr das gezielte Stehlen von glitzernden Dingen nicht nachgewiesen werden konnte. Es werden allerdings manchmal tatsächlich Drähte oder andere Metallgegenstände beim Nestbau verwendet.

Merkmale
Die Elster ist 46 cm lang und erreicht eine Flügelspannweite von 48-53 cm. Sie ist schwarzweiß gefärbt. Der gestufte Schwanz ist meist so lang wie der Rest des Körpers. Ihr Bauch, die Flanken, ihre Schultern und ein Großteil ihrer Handschwingen sind weiß. Der restliche Körper ist schwarz gefärbt und hat einen je nach Winkel und Lichteinfall anders wirkenden (irisierenden) Glanz. Am prächtigsten schillern mehrere Jahre alte Tiere. Hier vor allem die Männchen kurz nach der Mauser. Es gibt keinen Geschlechtsdimorphismus, Männchen und Weibchen sehen somit gleich aus.

Stimmlich kann man am häufigsten ein „Schackern“ oder Schäckern“ wahrnehmen, welches leicht krächzend und schnell „schäck-schäck-schäck“ gerufen wird. Genutzt wird der Ruf eigentlich nur zum Warnen oder Verteidigen. Es gibt allerdings auch Plaudergesänge und Laute zur Reviermarkierung.

Verbreitung
Pica pica ist in ganz Europa und großen Teilen Asiens verbreitet. Auch im Norden von Afrika kann man sie finden. Nur auf einigen Mittelmeerinseln fehlt sie. Sie ist meist ein Standvogel, kann in Skandinavien allerdings auch ein Strichvogel sein. Die Elster kommt sowohl im Flachland als auch im Gebirge in Höhen von bis zu 2.500 m vor.

Gefährdung und Schutzstatus
Laut der Roten Liste Österreich und in der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN gilt die Elster als nicht gefährdet.

Lebensweise
Die Elster ernährt sich sowohl tierisch (Insekten, Würmer, Schnecken, Spinnen, kleine Wirbeltiere Eier, Aas usw.) als auch pflanzlich (Früchte, Pilze und Samen). Vor allem im Winter wird auf pflanzliche Nahrung gesetzt. Im Sommer und vorrangig während der Aufzucht der Jungen wird Tierisches bevorzugt. Das Futter wird sowohl am Boden als auch im höheren Bewuchs gesucht. Sogar bis zu 10 cm große Steine werden dabei umgedreht, in der Hoffnung darunter etwas zu finden. Größere Tiere tötet sie, indem sie mit ihrem Schnabel auf diese fest einschlägt. Sie legt auch gerne Nahrungsvorräte an. Dazu pickt die Elster mit ihrem Schnabel ein kleines Loch in den Boden, in dem dann die Vorräte verstaut werden. Mit Laub und Erde wird dieses dann wieder zugedeckt.

Pica pica verbringt im Herbst Zeit mit dem zukünftigen Partner, bis die Tiere sich gebunden fühlen. Hat einer der beiden ein Revier gefunden, so finden im Anschluss manchmal balzartige Handlungen statt. Danach leben sie in lebenslanger Monogamie. Das aus Zweigen bestehende kugelförmige Nest wird in Mitteleuropa ab Februar/März in die oberen Bereiche von Bäumen gebaut, oder in Büschen bzw. dornigen Hecken. Nach ca. 40 Tagen haben beide Vögel das Nest fertig gestellt. In unseren Breiten werden die 4-7 Eier von März bis Mai abgelegt. Das Weibchen brütet diese für ca. 17-22 Tage aus. Nach weiteren 24-30 Tagen verlassen die Jungvögel bereits das Nest, werden jedoch noch von den Eltern gefüttert. Im Alter von 45 Tagen suchen sie selbst nach Nahrung, sind jedoch noch für bis zu acht Wochen von den Eltern abhängig.

Nur etwa die Hälfte der Bruten sind erfolgreich, da diese von Krähen, Katzen, Mardern oder anderen Beutegreifern zerstört werden. Zugleich ist die Elster selbst ein Nestplünderer.

Besonderes
Die Elster zählt zu den schlausten Vögeln der Welt. Man geht sogar davon aus, dass sie generell zu den intelligentesten Lebewesen nach dem Menschen zählt. Sie ist nämlich einer der wenigen Vögel, der den sogenannten Spiegeltest meistert, bei welchem das Tier sich im Spiegel erkennt, da eine Markierung an ihm angebracht wurde.

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