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Feldhamster

Cricetus cricetus

Der Feldhamster gehört zu den buntesten Erscheinungen unserer heimischen Säugetiere. Doch die putzigen Tiere haben es heute alles andere als leicht, Lebensraum zu finden, wo doch mit ertragsoptimierter Landwirtschaft viele Flächen verbraucht werden.

Merkmale
Den Feldhamster zeichnet ein kräftiger und gedrungener Körperbau aus, wie er für Wühler typisch ist. Sein Gewicht kann bis zu 1 kg betragen. Im Durchschnitt wiegen Männchen ein Drittel mehr als Weibchen. Die Fellfärbung der Oberseite ist variabel, meist jedoch gelbbraun, nur an Wange, Hals und Schulter befinden sich helle, cremefarbene Flecken. Die Ohrränder, die Pfoten und die Schnauzenpartie sind weiß gefärbt. In starkem Kontrast dazu stehen der tief schwarze Bauch und die schwarze Kehlfärbung.

Man kann diese Fellzeichnung auch als Schreckfärbung sehen, nachdem die oben beschriebenen Muster einen weit aufgerissenen, dunklen Rachen darstellen, der sich dem Feind entgegen stellt. In die Enge getrieben, kann sich der Hamster aufrichten. Unterstützend dazu kreischt und faucht der kampfbereite Hamster Angst einflössend.

Typisch sind ferner die gut entwickelten Backentaschen, in denen sich Nahrungsvorräte transportieren lassen. Die Füße sind breit und besitzen gut entwickelte Krallen.

Verbreitung
Ursprünglich war der Feldhamster ein Steppenbewohner Osteuropas, mit zunehmender Landwirtschaft in früheren Zeiten breitete er sich nach Westen aus.

Gefährdung und Schutzstatus
Auf Grund der industriellen Feldbewirtschaftung ist Cricetus cricetus heute vom Aussterben bedroht. Auf den Ackerflächen im Nationalpark Donau-Auen etwa hat das meerschweinchengroße Tier jedoch ein Rückzugsgebiet gefunden. Der Anpassungsfähigkeit der Tiere ist es zu verdanken, dass die Population noch nicht erloschen ist. Zunehmend werden auch urbane Lebensräume besiedelt.

Lebensweise
Als typischer Bodenbewohner baut Cricetus cricetus einen eigenen Bau mit Wohnkammer, Nestkammer, Toilette und umfangreichen Vorratskammern, alle miteinander verbunden. Diese komplexen Gebilde sind über Aus- und Zugänge und senkrechte Fallröhren erreichbar. Bis zu 5 kg Körnervorrat für die Winterzeit können darin gehortet werden. Trotzdem verlieren die Hamster über den Winter 30% ihres Körpergewichtes. Nach der Winterruhe, meist Ende April, beginnen sie sogleich mit der Fortpflanzung. Unter den richtigen Bedingungen sind die Tiere sehr fruchtbar und können bis zu 4 Würfe pro Jahr großziehen.

Die wenigsten Feldhamster erreichen jedoch das 2. Lebensjahr. Das Aufspüren eines Feldhamsters durch den Menschen gestaltet sich schwierig, da die Tiere erst in der Dämmerung den Bau verlassen und sehr vorsichtig agieren. Oft sieht man Erdhaufen, Eingänge und vielleicht auch einen „Fraßkreis“. Die Röhren reichen bis zu 200 cm unter die Erdoberfläche, was ein frostfreies Überwintern garantiert. Heute steht dem Feldhamster nur mehr der Randbereich von Feldern oder Böschungen zur Verfügung.

Die Nahrung beinhaltet neben diversen Körnern auch Wurzeln, Knollen, Regenwürmer und Käfer.

Besonderes
Sein deutscher Name wurzelt in dem Wort „hamastro“, was so viel heißt wie Kornwurm.

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