Der Bestand des Feldhasen ist in vielen Teilen Europas rückläufig. Vor allem die intensive Landwirtschaft setzt ihm stark zu. Dazu zählen Dünger, Pestizide und vor allem auch der intensive Maschineneinsatz. Natürlich hat er auch andere Feinde und somit erreicht mehr als die Hälfte der Feldhasen ihr erstes Lebensjahr nicht.
Merkmale
Lepus europaeus zählt zu den größten Hasenartigen in Europa. Er erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 55-68 cm. Seine langen Ohren sind 10-14 cm lang. Erwachsene Tiere erreichen ein Gewicht von 3,5-5 kg. Er hat ein relativ langes Fell. Die Wollhaare sind an der Basis weiß.
Am Rücken, welcher dunkler als der Rest des Körpers ist, ist die Färbung sehr unterschiedlich. Sie reicht von grau über ockerbraun bis braunrot mit gelben Schattierungen oder schwarz gesprenkelt. Sein Bauch ist cremeweiß und Kopf, Hals und Brust sind hellbraun. Seine Ohren wirken eher blassgrau und haben einen schwarzen Fleck an der Spitze. Der Schwanz ist oberseits schwarz und unten weiß.
Verbreitung
Der Feldhase ist in offenen und halboffenen Landschaften zu finden. Ursprünglich kommt er in weiten Teilen Europas und auch in Asien (Südwestsibirien und Nordwesten der Mongolei) vor. Er wurde allerdings auch schon in Nord- und Südamerika sowie Australien eingebürgert. Auch in Irland, Großbritannien und im Süden von Schweden kam er ursprünglich nicht vor, ist dort jetzt allerdings vertreten.
Gefährdung und Schutzstatus
Laut der Roten Liste Österreich ist der Feldhase nahezu gefährdet und befindet sich somit auf der Vorwarnstufe. In der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN gilt er als nicht gefährdet.
Lebensweise
Lepus europaeus ist hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv, zu Zeiten der Paarung (Spätwinter/Frühjahr) allerdings auch tagaktiv. Er ist ein Einzelgänger und verbringt den Tag sitzend in Mulden, auch Sasse genannt. Der Feldhase ernährt sich rein pflanzlich und frisst beispielsweise die grünen Bestandteile von Pflanzen, aber auch Wurzeln, Knollen und vor allem im Winter die Rinde von Bäumen.
Während der Paarungszeit boxen die Männchen um die Weibchen. Es gibt allerdings auch Weibchen, welche sich dabei einmischen und ebenfalls mit den Männchen kämpfen. Im Zeitraum Jänner bis Oktober gibt es 3-4 Mal Nachwuchs. Nach ca. 42 Tagen bringt das Weibchen die Jungtiere zur Welt. Interessant ist, dass das Weibchen während einer laufenden Trächtigkeit nochmals trächtig werden kann. Dies nennt man Superfötation.
Die 1-5 Nestflüchter werden von der Mutter ungefähr 2 Mal pro Tag gesäugt. Da die Jungtiere so wirken, als ob sie verlassen wurden, werden sie fälschlicherweise oft von Menschen hochgehoben und sogar mitgenommen. Dies sollte unterlassen werden.
Besonderes
Wenn er flüchtet, kann der Feldhase eine Geschwindigkeit von bis zu 70 km/h erreichen und bis zu 2 m hoch springen. Er kann sogar schwimmen.