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Lerchen – Feldlerche

Alauda arvensis

Mit ihren trillernden Gesang galt die Feldlerche jahrein, jahraus als eine der ersten Frühjahrsbotinnen – doch sie ist heute immer seltener zu hören. Wie alle Vogelarten der Agrarlandschaften sind auch die Feldlerchen in den letzten Jahren von einem massiven Rückgang der Bestände bedroht. „Wir laufen Gefahr, den 1962 von Rachel Carson vorhergesagten ´stummen Frühling´ demnächst tatsächlich zu erleben“ warnte etwa der Präsident des Deutschen Naturschutzbundes.

Merkmale
Mit 18-19 cm Körperlänge ist die Feldlerche etwa so groß wie ein Star. Die Grundfarbe der Gefieder-Oberseite ist beige bis rötlichbraun mit schwarzbrauner Strichelung. Die obere Brust ist auf gelblich-weißem Grund dunkel längsgestreift, der Bauch ist weißlich.

In Erregung stellt sie ihre Scheitelfedern zu einer angedeuteten Haube auf. Der typische Gesang wird von den Männchen überwiegend im Singflug vorgetragen. Weibchen singen zwar auch, jedoch leise und am Boden.

Verbreitung
Die Feldlerche ist in ganz Europe mit Ausnahme Nordskandinaviens und Griechenlands verbreitet. Außerhalb Europas kommen Feldlerchen auch in Teilen Nordafrikas und in Asien bis Nordsibirien und Japan vor. Sie bevorzugt feuchte, weiträumige Flächen mit niederer und lückenhafter Vegetation. In Mitteleuropa ist sie weitgehend an landwirtschaftlich genutzte Flächen gebunden.

Sie ist je nach geografischer Verbreitung Standvogel oder Kurzzieher. Die meisten Lerchen ziehen in den Mittelmeerraum.

Gefährdung und Schutzstatus
Die Feldlerche wurde in den letzten Jahren immer seltener – vor allem die Intensivierung der Landwirtschaft und das Verschwinden von insektenreichen Ackerrandstreifen führte zu dramatischen Bestandsrückgängen von zum Teil bis zu 90%. Die vielfache Umstellung von Sommer- auf Wintergetreide hat dazu geführt, dass das Getreide im zeitigen Frühjahr schon so dicht ist dass keine geeigneten Stellen zur Nahrungssuche für die Versorgung der Jungen gefunden werden.

Hinzu kommt, dass Lerchen offene Stellen zum Einfliegen brauchen, und deshalb viele Nester an Fahrspuren angelegt werden – dort werden sie jedoch häufiger von Raubtieren gefunden oder von Traktoren überfahren. Eine Abhilfe können hier sog. Feldlerchenfenster bieten. Dabei handelt es sich um ca. 20 Quadratmeter große Stellen die nicht angesät werden, als Lücken im Getreidebestand sichtbar werden und von Feldlerchen, aber auch anderen Feldvogelarten zur Nahrungssuche aufgesucht werden. 2 Fenster pro Hektar sind ausreichend, um den Bruterfolg deutlich zu erhöhen. Diese einfache Maßnahme, die keine hohen Ertragsausfälle nach sich zieht, wirkt sich auch positiv auf viele andere Feldtiere wie Rebhuhn oder Feldhasen aus.

Der Bestand wird in Europa auf ca. 40-80 Millionen Brutpaare geschätzt – in Österreich beträgt der Brutbestand etwa 120.000 – 240.000 Brutpaare.

Lebensweise
Feldlerchen ernähren sich sehr vielfältig, im Winter überwiegen Pflanzenteile und Samen, ab dem Frühjahr stehen hauptsächlich Insekten, Spinnen, kleine Schnecken und Regenwürmer auf dem Speiseplan. Da sie zu den Kurzstreckenziehern zählen, werden die Brutgebiete bereits Mitte Februar/Anfang März besetzt.

Als Bodenbrüter beginnt sie mit dem Nestbau aber erst Mitte April. Als Nest dient eine Mulde im Boden, die mit Pflanzenmaterial ausgepolstert wird. Das Gelege besteht aus 3-5 hell bräunlichen Eiern, die dunkel gefleckt sind. Die Brutdauer beträgt 11-12 Tage. Nach 7-11 Tagen verlassen die Jungen das Nest, können aber erst mit ca. 15 Tagen fliegen und mit 19 Tagen selbst Futter suchen. Nach 30 Tagen sind sie selbständig.

Mitte Juli/Anfang August erfolgt häufig eine 2. Brut. Die Bebrütung erfolgt ausschließlich durch das Weibchen, gefüttert werden die Jungen aber von beiden Eltern.

Besonderes
Wegen ihres Gesanges – ein endloser Fluss trillernder Töne – wurde die Feldlerche von Dichtern gerne als Frühlingsbotin und als „Minnesängerin der Lüfte“ gepriesen. Singend steigt das Männchen steil empor, bis in 60 m Höhe. Da es beim Ein- und Ausatmen nicht absetzt, kann der Gesang mehrere Minuten lang andauern.

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