Dieser in Mitteleuropa lokal häufig verbreitete, unscheinbare Brut- und Sommervogel gehört zur Gattung der Schwirle. Er ist eher selten zu sehen und kann leicht mit einer kleinen Maus, die schnell am Boden umherläuft, verwechselt werden.
Merkmale
Locustella naevia erreicht eine Körperlänge von 12,5-13,5 cm und wiegt 14-20 g. Männchen und Weibchen sehen gleich aus. Auf der Oberseite ist der Feldschwirl olivbraun und leicht dunkel gestreift. Auf der Unterseite ist er ungefleckt und gelbweiß bis schmutzig. Die Beine sind rötlichbraun bzw. rosa und der Schnabel ist dunkel. Der Schwanz ist relativ lang und keilförmig bzw. stumpf gerundet.
Der Gesang hört sich wie ein heuschreckenartiges mechanisches trockenes „sir`r`r`r`r`r`r`r“ an und sein Ruf ist scharf und durchdringend „pswitt“. Den Feldschwirl kann man auch nachts singen hören.
Verbreitung
Gebrütet wird von Irland bzw. Großbritannien über nördliche Teile Spaniens bis zum Südosten des Altaigebirges in Asien. In Europa ist die südliche Ausbreitungsgrenze in Südfrankreich bis zur Küstenregion Rumäniens. In unseren Breiten kann man ihn von April bis September sehen. Die Überwinterung findet in tropischen Regionen Westafrikas statt. Die östlichen Populationen ziehen nach Indien. In den Alpen und im Mittelmeerraum kommt er nicht vor.
Gefährdung und Schutzstatus
Laut der Roten Liste Österreich ist der Feldschwirl nahezu gefährdet und steht somit auf der Vorwarnstufe. In der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN gilt er als nicht gefährdet.
Lebensweise
Am liebsten ist der Feldschwirl am Boden unterwegs. Er vermeidet das Fliegen. Seinen Gesang kann man auch noch im August und Anfang September hören. Zu dieser Zeit singen viele andere Vögel nicht mehr. Geschlechtsreif wird der kleine Vogel bereits nach einem Jahr.
Er errichtet im dichten Unterwuchs ein napfförmiges, gut verstecktes Nest am Boden. Dieses besteht aus Gras, Laub und Halmen. Gebrütet wird im Zeitraum von Mai bis Juli. Die 4-6 weißviolett gefleckten Eier werden für ungefähr zwei Wochen von beiden Eltern bebrütet. Nach dem Schlupf bleiben die Jungvögel für 10-12 Tage im Nest und werden von den Elternvögeln gefüttert. Die Nahrung besteht aus Spinnen, Insekten und deren Larven sowie Weichtieren.
Selten kommt es in Mitteleuropa auch zu einer zweiten Brut. In Großbritannien und Frankreich ist ein zweiter Brutvorgang normal.
Besonderes
Wird der Feldschwirl erschreckt, nimmt er eine sogenannte Pfahlstellung ein. Bei dieser bleibt er still sitzen, drückt seine Brust auf den Boden und den Schwanz hebt er empor. So wird gewartet, bis die Gefahr vorbei ist.