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Fluss-Seeschwalbe

Sterna hirundo

Fluss-Seeschwalben kann man an ihrem elegant und schwerelos wirkenden und kraftvollen Flug erkennen. Als typischer Stoßtaucher erbeuten sie vorher erspähte kleine Fische in spektakulären Sturzflügen.

Merkmale
Bei der Jagd kann man die ca. türkentaubengroßen Art an dem steil nach unten gerichteten roten Schnabel mit schwarzer Spitze erkennen. Der schlanke, mit den Möwen verwandte Vogel hat einen gegabelten Schwanz, das Gefieder ist weiß mit grauem Rückengefieder, der Oberkopf schwarz.

Die Beine haben eine rote Färbung. Beim Starten und Landen werden die lang ausgezogenen Flügelenden elegant in die Höhe gereckt.

Während des Fluges holt die Fluss-Seeschwalbe mit den Flügeln weit aus und ihr Körper bewegt sich währenddessen auf und ab. Ihr Ruf ist ein durchdringendes und weit hörbares „kiärr“.

Verbreitung
Die Fluss-Seeschwalbe ist heute fast nur mehr in Küstenregionen Europas zu finden. Im Binnenland ist sie auf Grund des Fehlens geeigneter Schotterinseln fast völlig verschwunden. Der Rückgang ist auf die Zerstörung der natürlichen Flussdynamik bzw. den Ausbau für die Schifffahrt zurückzuführen. Auch im Gebiet des Nationalpark Donau-Auen war die Fluss-Seeschwalbe in der nicht regulierten Donau Brutvogel, der Name Schwalbeninsel bei Stopfenreuth deutet auf das frühere Vorkommen hin. Momentan hat sie den Status eines regelmäßig beobachtbaren Durchzüglers.

Gefährdung und Schutzstatus
Sterna hirundo ist in Österreich vom Aussterben bedroht, allerdings kann den wenigen verbliebenen Brutpaaren durch Bereitstellung von Möglichkeiten wie z. B. Brutfloßen geholfen werden. Wegen ihrer langen Zugwege und ihrer Attraktivität wurden Seeschwalben ein weltweit bekanntes Symbol für den Vogelschutz.

Lebensweise
Der gesellige Vogel ist gerne vergesellschaftet mit Lachmöwen anzutreffen. Auf Binnengewässern kann man beobachten, wie Fluss-Seeschwalben mit dem Schnabel gleich einer Pinzette ins Wasser tauchen und ihre Beute ergreifen. Sie jagen auch anderen Arten die Beute ab. Trübes Wasser mindert ihren Fangerfolg. Sie sind so genannte Fernzieher, da sie im westlichen und südlichen Afrika überwintern. Dabei werden riesige Entfernungen von bis zu 40.000 km zurückgelegt.

Für die Brut sucht sich die Kolonie einen geeigneten Platz, der freie Rundsicht erlaubt. Es werden keine eigentlichen Nester angelegt, sondern nur einige Halme auf die Steine gelegt. Im Zentrum der Kolonie kann der Abstand der Nester weniger als 1 m betragen. Bei der einzigen Brut im Jahr werden meist 3 Eier gelegt und gewärmt. Die Jungvögel sind im Alter von 3 Wochen flugfähig, werden jedoch von den Altvögeln bis zum Fortzug gefüttert. Die Verteidigung der Nester in der Kolonie erfolgt mit wilden Schreien und Sturzangriffen, dabei kommt es auch zu groben Schnabelstichen und zu Verspritzen von Kot. Der Bruterfolg ist oftmals gefährdet, einerseits durch Senkung des Grundwassers, dann ist die Kolonie leichter erreichbar für Bodenfeinde, andererseits durch starke Sommerhochwässer die die Nester zerstören.

Besonderes
Die Fluss-Seeschwalbe bei der Balz zu beobachten, ist ein mitreißendes Schauspiel. Dabei steigt das Paar gemeinsam im schnellen Flatterflug senkrecht in den Himmel hinauf, bis es fast nicht mehr ausgemacht werden kann. Dann stürzen die Tiere pfeifend herab, um auf den Nistplatz zuzusegeln und sich im Gleitflug dort niederzulassen. Dort präsentiert das Männchen mit unnachahmlicher Grazie sein Brautgeschenk, ein glitzerndes Fischchen. Mit hochgereckten Flügel, stolz erhobenem Kopf und Imponiergehabe überreicht es seine Beute. Das Weibchen verbeugt sich und nimmt mit Bettelgehabe den Fisch entgegen, während es diesen verschluckt erfolgt die Kopulation. Dann werden gemeinsam die Nestbestandteile zusammengetragen.

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