Baumläufer – Gartenbaumläufer

Certhia brachydactyla

Klettert der Gartenbaumläufer auf Baumstämmen, so klettert er immer nur aufwärts. Deswegen fliegt er meist den Fuß des Baumes an, um sich von hier aus empor zu arbeiten. Mithilfe seiner spitzen und langen Krallen bewegt er sich ruckartig und schraubig den Stamm aufwärts. Besonders häufig findet man ihn auf Laubbäumen wie Eschen, Eichen und Ulmen, da diese eine besonders zerfurchte Rinde aufweisen und er hier gut Nahrung finden kann.

Merkmale
Mit einer Größe von 12-13,5 cm ist der Gartenbaumläufer einer der kleinsten Vögel Österreichs. Er wiegt nur 11 g. Sein bis zu 12 cm langer Schnabel ist nach unten gebogen. Beim Abstützen und Steuern wird der lange Schwanz verwendet. Die mittleren Schwanzfedern sind besonders steif und helfen dabei.

Die Rückenfärbung lässt an Rinde erinnern und die Bauchseite ist weiß. Männchen und Weibchen sehen gleich aus. Vom Waldbaumläufer ist er nur sehr schwer zu unterscheiden. Unterscheidungsmerkmale sind, dass Certhia brachydactyla eine kürzere Hinterzehenkralle, einen längeren Schnabel, eine nicht rein weiße Unterseite und nicht rein weißen Überaugenstreif und eine weniger kontrastreichere Fleckung auf seinem Rücken bzw. den Oberflügeln hat. Durch den Gesang ist die Unterscheidung einfacher.

Die Jungtiere weisen nach dem Schlupf auf Stirn und Nacken recht viele lange Daunenfedern auf.

Verbreitung
Certhia brachydactyla ist in weiten Teilen Mitteleuropas verbreitet. Auch im Westen Kleinasiens und Nordafrika kommt er vor. In einem Großteil der skandinavischen Länder und im gesamten Großbritannien fehlt er. Er bevorzugt Laubwälder, Parks und Gärten.

Gefährdung und Schutzstatus
In der Roten Liste Österreich gilt der Gartenbaumläufer als nahezu gefährdet und steht somit auf der Vorwarnstufe. In der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN gilt er als nicht gefährdet.

Lebensweise
Der kleine Vogel sucht entlang von Baumstämmen in Ritzen und Spalten der Rinde nach seiner Nahrung. Er ernährt sich von Spinnen, Insekten und deren Larven. Vor allem im Winter werden auch Samen angenommen.

Bezüglich Fortpflanzung sind Waldbaumläufer bereits nach einem Jahr geschlechtsreif. Gebrütet wird von März bis Juli in Baumspalten oder hinter loser Rinde. Das Nest wird mit Moos, Tierhaaren, Federn und dünnen Zweigen ausgekleidet. Es werden 5-7 Eier abgelegt, die nur vom Weibchen bebrütet werden. Nach ca. 13-15 Tagen schlüpfen die Küken und nach weiteren zwei Wochen verlassen diese bereits das Nest.

Besonderes
Der Gartenbaumläufer ruft kräftig klar und durchdringend „tüüt“. Oft auch mehrmals und schneller werdend wiederholt. Es gibt weiters einen Gesang in kurzer Strophe mit einem etwas holprigen Rhythmus auf gleicher Tonhöhe, in rufähnlicher Stimmlage: „TÜÜT e-to e.tiTITT“. Interessant ist, dass er manchmal den Waldbaumläufer imitiert.

Neuigkeiten aus dem Nationalpark Donau-Auen Newsletter abonnieren
🍪

Wir verwenden Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, andere helfen uns dabei die Nutzungserfahrung zu verbessern.