Dieser scheue Singvogel bevorzugt lichte, gebüschreiche Wälder und auch Windschutzgürtel, die besonders dicht sind, da er sich gerne in Sträuchern versteckt.
Merkmale
Sylvia borin ist 13-14 cm lang und weist eine Flügelspannweite von 21-24 cm auf. Sie wiegt 16-22 g. Die Gartengrasmücke ist ein relativ unauffälliger Vogel mit einer olivbraun-grauen Oberseite und weißbraunen Unterseite. Der Bürzel ist schmutzig weiß. Ein heller Ring umgibt die dunklen Augen. Sie hat einen sehr blassen und unauffälligen Überaugenstreif. Auf den Seiten des Halses ist sie leicht grau. Der kurze stumpfe Schnabel ist blaugrau-beige und hat eine dunkle Spitze. Die Beine sind hellgrau und kräftig gebaut. Männchen und Weibchen sehen gleich aus.
Bezüglich Rufäußerung gibt die Gartengrasmücke ein gackernd, nasal und schmatzend klingendes „tschäck-tschäk-tschäk“ ab. Vor allem bei Störung oder zum Anlocken der Jungvögel ist dieser Ruf typisch. Ansonsten hat sie einen angenehmen Gesang mit 3-8 Sekunden langen Strophen von schnellen, vollen, fast rauen Tönen.
Verbreitung
Die Gartengrasmücke ist ein Brutvogel der Paläarktis und ist in fast ganz Europa, Westasien, Kleinasien und dem nördlichen Afrika verbreitet. In Mitteleuropa ist sie beinahe flächendeckend von Küstengebieten bis in die Alpen anzutreffen. Im Süden Afrikas befinden sich ihre Überwinterungsgebiete.
Gefährdung und Schutzstatus
In der Roten Liste Österreich und in der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN gilt die Gartengrasmücke als ungefährdet.
Lebensweise
Ihr Nest baut die Gartengrasmücke aus Gräsern, Haaren, Halmen und auch Wurzeln. Es ist meist nach oben hin geschlossen und ist gut im Gebüsch versteckt. In diesem werden von Mai bis Juli 4-5 braun gefleckte weiße Eier abgelegt, welche 11-12 Tage bebrütetet werden müssen. Dies erfolgt durch beide Elternteile, wobei mehrheitlich das Weibchen brütet.
Für weitere 10-12 Tagen bleiben die Küken nach dem Schlupf im Nest. Ihre Ernährung erfolgt durch kleine weichhäutige Insekten und deren Larven bzw. auch Schnecken und Spinnen. Gegen Ende der Brutzeit werden auch Beeren und Früchte gefressen.
Besonderes
Der kleine braune Vogel überfliegt auf dem Weg in sein Winterquartier die Sahara, zum Teil fliegt er sogar bis nach Namibia oder Südafrika.