Sperlinge – Haussperling

Passer domesticus

Der Haussperling wird auch Spatz oder Hausspatz genannt. Der Kulturfolger ist wohl einer der bekanntesten und verbreitetsten Singvögel in unseren Breiten.

Merkmale
Passer domesticus ist 14-16 cm lang, hat eine Flügelspannweite von 23 cm und wiegt ca. 30 g. Er hat einen relativ großen Kopf und einen konischen Schnabel. Männchen sind kontrastreicher in ihrer Färbung. Sie haben eine schwarze oder dunkelgraue Kehle und einen schwarzen Brustlatz. Ihr von einem kastanienbraunen Feld begrenzter Scheitel ist bleigrau und reicht vom Auge bis in den Nacken. Auf dem Flügel gibt es eine weiße Binde. Sowohl Brust als auch Bauch sind aschgrau.

Das Weibchen ist weniger auffällig und eher matt braun mit einer feinen Zeichnung. Oberseits ist es hellbraun und der Rücken ist schwarz-und gelbbraun gestreift. Es hat einen Überaugenstreif, der vor allem hinter dem Auge auffälliger ist, und einen graubraunen Kopf. Männchen und Weibchen unterscheiden sich somit deutlich in ihrer Färbung. Jungvögel sehen dem Weibchen sehr ähnlich, sind allerdings etwas heller und gelblicher gefärbt. Auf ihrem Rücken sind sie braun und dieser weist zusätzlich Längsstreifen auf. Die Wangen sind hellgrau bis weißlich.

Während der Balz geben Spatzen lange Serien einsilbiger und ständig variierender Tschilptöne von sich wie „tschilp tschef tschilp tschef ...“. Wenn sie beunruhigt werden, machen sie ein ratterndes „tscher’r’r’r’r’r‘“.

Verbreitung
Der Haussperling ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts beinahe weltweit verbreitet. In Europa und großen Teilen Asiens und im Norden Afrikas gibt es ganzjährige Vorkommen. In Nord- und Südamerika sowie dem Süden Afrikas und im östlichen Australien bis nach Neuseeland wurde er eingeführt. Er ist fast überall anzutreffen, wo auch Menschen das ganze Jahr leben, und zählt somit zu einem der weitverbreitetsten Vogelarten.

Gefährdung und Schutzstatus
In der Roten Liste Österreich und in der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN gilt der Haussperling als ungefährdet.

Lebensweise
Der Haussperling hat sich als Kulturfolger dem Menschen angeschlossen und hat keine bestimmten Lebensraumansprüche. Er ist ein Standvogel bzw. in einigen Gebieten auch teilweise Kurzstreckenzieher. Wichtig ist, dass er ausreichend Samen bzw. Getreideangebot in seinem Lebensraum vorfindet. Vor allem Weizen, Hafer und Gerste werden gerne verspeist. Tierische Nahrung wird vor allem vom Frühjahr bis zum Sommer aufgenommen und stellt zu dieser Zeit ca. ein Drittel der Gesamtnahrung dar.

Er wird mit fast einem Jahr geschlechtsreif. In der Regel führt die Art eine lebenslange Dauerehe. Von April bis August wird bei uns gebrütet. Pro Jahr gibt es 2-3 (selten auch vier) Bruten. Nach der Balz werden 4-6 Eier abgelegt. Für 10-15 Tage wird in Höhlen, Nischen oder auch frei - meist mit mehreren Vögeln - in Verbänden gebrütet. Beide Partner brüten abwechselnd die Eier aus. Die Jungvögel werden anfangs nur mit Raupen gefüttert, später mit Sämereien. Die Nestlingszeit beträgt in der Regel 14-16 Tage.

Besonderes
Sterben beide Elternvögel, kann es vorkommen, dass andere Haussperlinge aus dem Verband zu Bruthelfern werden und sich der Jungtiere, welche intensive Bettelrufe von sich geben, annehmen. Sie werden dann gefüttert, bis sie selbst auf Nahrungssuche gehen können.

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