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Listspinne

Pisaura mirabilis

Die Listspinne fängt ihre Nahrung ohne Netz. Sie gehört den Raubspinnen an und sitzt ruhig in ihrem Netzoval, um dann mit einem blitzschnellen Sprung der Beute keine Chance zu lassen. Typisch für das Wohnnetz ist ein von einem Fadengeflecht umgebener Freiraum, den sie selten verlässt.

Merkmale
Am auffälligsten sind die langen Beine der Listspinne, die Körpergröße beträgt beim Männchen bis zu 13 mm und beim Weibchen bis zu 15 mm. Die Grundfarbe dieser schlanken Spinnenart variiert von gelbbraun bis dunkelbraun.

Auf dem Vorderkörper befindet sich in der Mitte ein deutlich aufgehellter Bereich, der mit zwei dunklen Rändern eingefasst ist.  Auf dem länglich ovalen Hinterleib ist ein dunkles undeutliches Muster aus Winkelflecken und eine dunkle Wellenlinie zu sehen.

Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet der Listspinne erstreckt sich über ganz Europa. Besonders hervorzuheben ist ihre Vorliebe für sonnige Waldränder, auch Trockenrasen zählen zu ihren Verbreitungsgebieten. Sie kommt auch in allen Höhenschichten (vom Boden bis in die Baumkronen) vor. Daher kann man sie auch im Nationalpark Donau-Auen beobachten.

Gefährdung und Schutzstatus
Die Listspinne gilt als nicht selten und ist demnach nicht gefährdet.

Lebensweise
Die Tiere nehmen gerne ein Sonnenbad in charakteristischer Körperhaltung. Dabei werden die beiden Vorderbeine und Hinterbeine jeweils paarweise dicht aneinandergelegt. Gejagt wird von Frühjahr bis in den Herbst, vorwiegend Fliegen und Mücken, aber auch Heuschrecken. Beim Fang beißt Pisaura mirabilis nach Umklammerung mit dem Fangkorb die Beute mit den Kieferklauen und injiziert dabei das Gift. Nach Eintritt des Todes zerkaut sie ihr Opfer mit den Kieferklauen, wobei vorher Verdauungssekrete auf die Beute abgegeben wurden, um dann durch die enge Mundöffnung eingesaugt zu werden.

Manchmal kann man beobachten, dass die Beute umsponnen wird. Dies dient der Vorratshaltung, es verhindert den Verlust der Nahrung, wenn zum Beispiel Wasser aufgenommen werden muss.

Das befruchtete Weibchen legt im Frühjahr und Sommer die Eier in einen Kokon. Dieser wird 2 Wochen mit herumgetragen. Danach wird eine rund 10 cm große Gespinstglocke angelegt und der Eikokon darin befestigt. Nach dem Schlüpfen der Jungspinnen bleiben sie einige Tage in der Glocke, um sich nachher zu zerstreuen.

Besonderes
Ein besonderes Sozialverhalten kann man beim Männchen während der Paarung beobachten. Zunächst erbeutet es eine Fliege, wickelt es in Spinnfäden ein, es stellt das Brautgeschenk dar. Das Paket wird der Partnerin angeboten, dann bleibt das Männchen regungslos liegen. Wenn das Weibchen sich über sie Nahrung hermacht, bringt sich das Männchen blitzschnell in die Paarungsposition.

Laut einer Statistik kamen 89 % der männlichen Listspinnen, die diese Strategie beherrschten, zur Paarung. Wurde diese Strategie nicht angewendet, schafften es nur 40 %. Außerdem konnten durch die länger andauernden Paarungen mehr Eier befruchtet werden. Lange war die Technik des Totstellens nur zur Abwehr von Fressfeinden bekannt. Sollte das Männchen keinen Partner finden, so frisst es das eingepackte Insekt selbst.

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