Ab Ende Februar kann man mit etwas Glück die aus dem Winterquartier zurückgekehrten Löffler beobachten. Im Nationalpark Donau-Auen gibt es allerdings nur ein sehr unregelmäßiges Vorkommen. Der große weiße Vogel ist sofort an seinem namensgebenden Schnabel zu erkennen.
Merkmale
Platalea leucorodia erreicht eine Länge von 80-93 cm und eine Flügelspannweite von 120-135 cm. Er ist somit etwas kleiner als ein Graureiher. Der Löffler hat einen langen, an der Spitze löffelförmigen Schnabel. Er hat ein weißes Gefieder und im Prachtkleid zeigt vor allem das Männchen einen sehr ausgeprägten Nackenschopf und einen orangegelben Brustlatz. Sein Schnabel ist schwarz und hat eine gelbe Spitze. Jungtiere haben einen hellen fleischfarbenen Schnabel und die äußeren Handschwingen sind schwarz.
Dieser Vogel hat keinen Gesang und ist ein eher stummer Vertreter. Ab und zu hört man jedoch ein Grunzen oder heulende Laute. Im Flug hat er einen gestreckten Hals.
Verbreitung
Der Löffler ist in Süd-, Mittel- und Westeuropa, Vorderasien, Teilen Indiens bis nach Ostasien und im Nordosten Afrikas sehr lückenhaft verbreitet. Seit den 1990er Jahren ist er auch im Osten Österreichs anzutreffen. Sein Überwinterungsgebiet erstreckt sich vom Mittelmeerraum bis nach Afrika in der Sahelzone, Sudan und Äthiopien.
Gefährdung und Schutzstatus
Laut der Roten Liste Österreich ist der Löffler vom Aussterben bedroht. Laut der IUCN ist der Löffler weltweit gesehen allerdings nicht gefährdet.
Lebensweise
Er brütet in Schilfgebieten, aber auch auf Büschen in meist artreinen Kolonien. Seine Nester stockt er immer weiter auf, wodurch diese eine Höhe von 50 cm erreichen können.
Seine Nahrung (Kleinfische, Mollusken und kleine Wasserlebewesen) sucht er in Flachwasserbereichen.
Besonderes
Seine Art, sich während der Nahrungssuche zu bewegen, ist für ihn charakteristisch. Beim Waten bzw. Seihen macht er ausholende Pendelbewegungen mit seinem Kopf (von einer zur anderen Seite), um mit dem Schnabel im Wasser Futter aufzufinden. In der Schnabelspitze hat er kleine Sensoren, die ihm signalisieren, ob es sich um Nahrung handelt oder nicht. Aufgrund seines breiten Schnabels kann er diese nämlich kaum sehen.