Der Mauersegler ähnelt Schwalben, ist aber nicht näher mit diesen verwandt. In unseren Breiten kann man ihn mit der Rauch- und Mehlschwalbe verwechseln. Der schrille Ruf, die sichelförmigen Flügel, das Flugverhalten und die dunkle Färbung sind wichtige Unterscheidungsmerkmale.
Merkmale
Apus Apus hat mit einer Größe von 17-18,5 cm und einer Flügelspannweite von 40-44 cm einen etwas größeren Körper als europäische Schwalben. Er wiegt ca. 40 g. Männchen und Weibchen sehen gleich aus. Die Flügel sind relativ lang und im Gleitflug ist eine Sichelform gut zu erkennen. Der Schwanz ist kurz und gegabelt. Das Gefieder ist ruß- bis bräunlichschwarz.
Der Mauersegler hat eine einheitlich dunkle Unterseite, bei der nur die Kehle hell ist. Die Augen sind relativ groß und die Iris ist tiefbraun. Sein Schnabel ist schwarz und leicht nach unten gebogen.
Bei der Lautäußerung gibt er verschiedene einsilbige, schrille Rufe wie „srriiirr“ abfallend oder auch ansteigend ab. Vor allem in Gesellschaft oder bei Kämpfen ist er sehr ruffreudig.
Verbreitung
Der Mauersegler ist in fast ganz Europa verbreitet. Auch in Asien ist er in vielen Ländern zu finden. Bis zum 60. Nördlichen Breitengrad soll er brüten. In Kleinasien ist er ebenfalls anzutreffen. Der Langstreckenzieher überwintert im südlichen Afrika.
Gefährdung und Schutzstatus
In der Roten Liste Österreich und in der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN gilt der Mauersegler als ungefährdet.
Lebensweise
In unseren Breiten hält sich der Mauersegler nur von Anfang Mai bis Anfang August während der Brutzeit auf. Er führt ausgedehnte Luftjagden durch, bei denen ausschließlich Insekten und auch Spinnen gejagt werden. Ursprünglich ist er Felsenbrüter, hat sich allerdings stark an die Kulturlandschaft angepasst, da er vorrangig Vorsprünge oder Hohlräume an Wohnhäusern, Kirchtürmen, Bauernhöfen usw. als Brutraum nutzt. Selten brütet er auch auf Bäumen.
Geschlechtsreif wird Apus apus am Ende des zweiten Lebensjahres. Es gibt einen Balzflug, bei dem sich die Vögel mit einem Abstand von 1-10 m verfolgen. Für zumindest eine Saison wird eine monogame Ehe geführt. Oft auch über mehrere Jahre. Dies ist vermutlich auf eine starke Nestplatzbindung zurückzuführen. Pro Jahr gibt es nur eine Brut. Das flache Nest mit einer Vertiefung in der Mitte, welche mit klebrigem rasch aushärtendem Speichel überzogen wird, wird in einer Höhe von 6-30 m errichtet. Meist befinden sich ab der zweiten Maihälfte 2-3 Eier im Nest, selten auch vier. Im Anschluss wird zwischen 18 und 27 Tage gebrütet. Die Dauer ist von der Witterung abhängig und beträgt durchschnittlich 19 Tage. Die Elternvögel brüten ungefähr je zur Hälfte. Bis die Jungtiere flügge sind, kann es 38-56 Tage dauern. Auch hier spielt die Witterung wieder eine entscheidende Rolle.
Ernährt werden die jungen Vögel durch kleine mit Speichel überzogene Insekten- und Spinnenkügelchen, welche im Kehlsack gesammelt werden. Zunächst erhalten sie die Inhalte dieser Kügelchen in Portionen und später als Ganzes. Im Idealfall steigt ihr Gewicht nach dem Schlupf (3 g) innerhalb von drei Wochen auf ca. 60 g.
Besonderes
Der Mauersegler ist sehr stark an das Leben in der Luft angepasst. Wenn er nicht gerade brütet, hält er sich beinahe durchgehend für zehn Monate im Flug auf. Im Sturzflug kann er eine Geschwindigkeit von bis zu 200 km/h erreichen.