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Fledermäuse – Mopsfledermaus

Barbastella barbastellus

Die Vorfahren der Fledermäuse waren vierfüßige Säugetiere, die erst in weiterer Folge die Flugfähigkeit erworben haben. Die Mopsfledermaus ist die einzige Vertreterin der Gattung Barbastellus in Mitteleuropa.

Merkmale
Die Mopsfledermaus ist eigentlich unverkennbar, sie ist eine kleine bis mittelgroße Fledermaus die schwarz gefärbt ist. Der Name entstammt wohl dem Gesicht, das mit seiner etwas gestauchten Form einer Rasse von Hunden, die auch Mops genannt wird, entspricht.

Fledermäuse orientieren sich durch Echolokation. Dabei erzeugen sie mit ihrem Kehlkopf Ultraschalllaute, die sie durch die Nase oder den Mund aussenden. Das zurückgeworfene Echo fangen sie mit den nach vorne gerichteten Ohren auf und verschaffen sich dadurch ein „Hörbild“ ihrer Umgebung. Die Ruffrequenz der Mopsfledermaus ist nicht häufig, deswegen wird sie auch als sogenannte „stumme Art“ beschrieben.

Die Ohren sind breit und an der Basis zusammengewachsen.

Barbastella barbastellus gelten als gute und wendige Flieger, sie fliegen mit ihren relativ langen und schmalen Flügeln gewöhnlich in Höhen von 4 bis 5 m über dem Erdboden bzw. dicht über Baumkronen.

Verbreitung
Mopsfledermäuse besiedeln große Teile Europas. Nördlich wird die Verbreitung etwa durch den 60. Breitengrad beschränkt. Die Art kann auch sehr gut in kälterer Umgebung leben, besiedelt werden überwiegend Höhenlagen bis 1900 m.

Gefährdung und Schutzstatus
In den letzten Jahrzehnten ist die Art stark zurückgegangen, so dass die Mopsfledermaus heute in Europa zu den bedrohten Fledermausarten zählt. Im Nationalpark Donau-Auen ist das Vorkommen wegen ihrer generellen Seltenheit in Österreich als besonders wertvoll zu erachten. Die Hauptursachen für die Gefährdung sind vor allem der Verlust an Winterquartieren und Schlafplätzen.

Lebensweise
Mopsfledermäuse fliegen in der frühen Dämmerung zur Jagd aus. Die Beutetiere bestehen überwiegend aus Kleinschmetterlingen (vor allem Motten). Man sagt ihnen nach, sie würden ein unstetes Leben führen, da sie die Quartiere häufig, oft sogar täglich wechseln. Sie nutzen dafür im Laufe des Sommers einen ganzen Quartierverbund.

Die Wochenstubenkolonien bestehen oft nur aus 10 bis 20 erwachsenen Weibchen mit einem Jungtier. Man findet diese Kolonien typischerweise hinter der sich lösenden Rinde abgestorbener Bäume oder in Baumhöhlen. Barbastella barbastellus ist weitgehend ortstreu, weite Wanderungen werden nur ausnahmsweise vorgenommen. Weibliche Tiere kehren in der Regel in ihre Geburtswochenstuben zurück. Sie reagieren allerdings sehr empfindlich gegen Störungen.

Besonderes
Barbastella barbastellus erweist sich als besonders kältefest, zur Winterruhe zieht sie sich in Kellergewölbe oder an ähnlich geschützte Orte zurück. Für gewöhnlich liegt die Temperatur in den Unterschlüpfen zwischen 0 und 5 Grad Celsius. Temperaturschwankungen zwischen –6 und +9,5 Grad stellen für die Tiere jedoch kein Problem dar. Erst Temperaturen von weniger als –16,5 Grad erweisen sich als tödlich.

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