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Drosseln – Nachtigall

Luscinia megarhynchos

Eine rundliche Gestalt mit rostbraunem Schwanz, mehr sieht man gewöhnlich nicht, bevor der scheue Vogel im Dickicht verschwindet. Kennt man den Namen Nachtigall, so fällt einem sofort der allseits beschriebene Gesang ein, was noch nicht heißt, dass die meisten Leute die Nachtigall an selbigem erkennen.

Merkmale
Die Oberseite ist warmbraun gefärbt, der abgerundete Schwanz hat eine leuchtend rotbraune Farbe. Die Unterseite ist düster grau-ockern. Junge Nachtigallen sehen jungen Rotkehlchen zum Verwechseln ähnlich, sie sind gefleckt und gesprenkelt.

Der Körper wird von langen gelb-rosa Beinen getragen, beide Geschlechter sind im Aussehen gleich. Die Nachtigall hat große schwarze Augen. Beim Männchen sieht man während des Gesangs die weiße Kehle pulsieren. Die Größe der Nachtigall ist haussperlingsgroß, also etwa 16,5 cm.

Verbreitung
Nachtigallen sind in ganz Europa heimisch, mit Ausnahme des Nordwestens und Skandinaviens. Die mitteleuropäischen Nachtigallen überwintern in Afrika, von wo sie Ende April wieder zurückkehren. Sie besiedeln meist dichtes Gebüsch in feuchtem Gelände, größtenteils im Flachland unter 300 m Seehöhe.

Gefährdung und Schutzstatus
Die klimatischen Bedingungen sind für diesen Singvogel eher gut, trotzdem nimmt die besiedelte Fläche stetig ab. Schuld daran ist die schleichende Lebensraumvernichtung durch den Menschen. Auwälder gehören zu den seltensten Ökosystemen überhaupt. Gerade deshalb ist es wichtig, Schutzgebiete wie den Nationalpark Donau-Auen zu besitzen und auch weiter zu unterstützen. Tatsächlich gibt es hier in der Au Brutreviere entlang des Hauptstroms und der Seitenarme.

In der Roten Liste der IUCN wird die Nachtigall als potentiell gefährdet geführt.

Lebensweise
Luscinia megarhynchos ernährt sich von Insekten und ihren Entwicklungsstadien, Spinnen und Würmern, die sie vom Boden aufliest. Wenn reife Beeren greifbar sind, werden auch diese gerne gefressen. Das Nest gleicht einem tiefen Napf und wird in Büschen oder darunter sehr versteckt angelegt. In der Regel wird 1 Brut pro Jahr großgezogen, nach dem Verlassen des Nestes werden die Jungvögel noch 2 Wochen weiter betreut. Am wohlsten fühlt sich der nur bis Anfang Juni singende Vogel bei einer dichten Krautvegetation mit Falllaubschicht.

Da die Nachtigall zu der Familie der Drosseln zählt, bewegt sie sich hüpfend fort, wobei sie den Schwanz immer wieder langsam hebt und senkt.

Besonderes
Die Nachtigall ist eine der bekanntesten Sängerinnen unserer Vogelwelt. Dies ist auch in der Namensgebung verankert, „gal“ bedeutet Gesang. Bereits in Fachbüchern der früheren Zeit stand zu lesen, dass der Gesang voll von angenehmer Abwechslung und hinreißender Harmonie sei. Bis zu 260 unterschiedliche Strophen beherrscht die Nachtigall, diese werden aber ungeachtet ihres Namens nicht nur nachts vorgetragen.

Die meisten Strophen beginnen mit leisen Anfangstönen, die oft Imitationen anderer Vögel enthalten. Darauf folgen laute, rhythmisch wiederholte Silben von „tschuuk“-Tönen, flüssigen und vibrierenden Trillern und ein langsameres „piu-piu“, am Schluss ein charakteristisches Crescendo. Besonders typisch sind Pfeifstrophen, die nächtens gesungen werden. Sie bestehen aus einer Serie von reinen Pfeiftönen, die auch einen wehmütigen Charakter haben können. Von einem Männchen können so mehr als 400 Strophen in einer Stunde vorgetragen werden.

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