Enten – Schellente

Bucephala clangula

Durch ihre Kurzhalsigkeit und ihren relativ großen Kopf hat die Schellente ein recht gedrungenes Erscheinungsbild. Im Englischen werden sie als „Goldeneye“ bezeichnet, was auf ihre auffallenden gelben Augen zurückzuführen ist.

Merkmale
Bucephala clangula erreicht eine Größe von 45-50 cm und eine Flügelspannweite von 62-77 cm. Sie wiegt zwischen 500 und 1.300 g. Das Männchen hat einen auffälligen grünen Kopf und ein schwarzweißes Gefieder. Der Scheitel ist etwas zugespitzt, weswegen der Kopf leicht dreieckig wirkt. Ein weißer Fleck befindet sich zwischen dem Auge und dem schwarzen Schnabel. Zusätzlich haben Männchen markante gelbe Augen.

Im Ruhekleid sehen sie den Weibchen sehr ähnlich. Diese sind grau gefiedert und haben einen dunkelbraunen Kopf. Der weiße Fleck der Männchen fehlt. Ihre Iris ist perlweiß. Die Beine der Schellente sind rötlich gefärbt.

Verbreitung
Die Schellente kommt in großen Teilen Europas vor (Nord-, Mittel- und Osteuropa). Im Süden ist sie eher nicht anzutreffen. Auch in Asien ist sie zu finden. Gegen Norden dringt sie bis zur arktischen Baumgrenze vor. Auch am Donaudelta gibt es Vorkommen von brütenden Schellenten. Als Lebensraum bevorzugt sie stehende Gewässer wie Seen und Teiche.

Gefährdung und Schutzstatus
In der Roten Liste Österreich ist sie nicht eingestuft. In der Roten Liste der IUCN gilt sie als nicht gefährdet.

Lebensweise
Bei der Schellente gibt es ein großes Angebot an unterschiedlichen Balzposen. Gebalzt wird mit einem niesenden doppelten Ton wie „bii-BIIITSCH“, was vom etwas tieferen trockenen Rattern „drrudrrir“ begleitet werden kann. Schon im Herbst kann man die Balz beobachten. Ab Dezember geht es mit dieser so richtig los. Hierbei sammeln sich zwischen zwei und acht Männchen, um den Weibchen zu imponieren. Schwimmt ein Weibchen weg, so schwimmt auch zumindest ein Männchen hinterher und führt die Balz fort. Noch im Winterquartier findet die Paarung statt.

Gebrütet wird in Baumhöhlen, wie beispielsweise jenen von Schwarzspechten, oder auch in Nistkästen. Wichtig ist nur, dass das Loch größer ist als 10 cm. Innen sollte es eine Tiefe von ungefähr einem halben Meter haben. Die Höhle selbst kann dabei knapp über dem Boden sein. Die 8-11 grün-blauen Eier werden von April bis Juli für ca. 30 Tage bebrütet. Das Männchen verlässt vor dem Schlupf bereits das Weibchen, um in sein Mausergebiet zu wandern.

Die schwarz-weißen Küken verlassen mit der Mutter das Nest, sobald das letzte Küken geschlüpft und trocken ist. Dazu springt zunächst die Mutterente aus dem Nest und gibt einen Ruf ab, der die Jungtiere dazu veranlasst, nach und nach die Höhle zu verlassen. Da ihr Versteck bis zu zehn Meter hoch sein kann, versuchen sie den „Flug“ mit abgewinkelten Flügelstummeln und dem Spreizen ihrer Schwimmhäute abzufedern. Nach 8-9 Wochen sind die Jungtiere flügge. Im zweiten Lebensjahr werden sie dann geschlechtsreif.

Besonderes
Die Schellente kann bis zu 8 m tief tauchen, wenn sie auf Nahrungssuche ist. Sie ernährt sich von Schnecken, Krebstieren, kleinen Fischen, Insekten und deren Larven und verschiedenen Pflanzenteilen. Sie ist dabei auf eher kleinere Beute angewiesen, da sie durch ihren kleinen zugespitzten Schnabel keine größeren Tiere fressen kann.

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