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Falter – Schlehenspinner

Orgyia antiqua

Der Schlehenspinner gehört zur Familie der Trägspinner. Das recht flugtüchtige, ungestüm fliegende Männchen ist tag- und nachtaktiv, aufgrund dessen ist es kaum möglich, dieses genauer wahrzunehmen. Die Raupe gehört sicher zu den schönsten einheimischen Schmetterlingsraupen.

Merkmale
Die Larve ist blaugrau gefärbt und mit roten Hautwarzen verziert. Am 4. bis 7. Segment sind am Rücken dichte, meist gelbliche Bürsten. Zusätzlich trägt sie am vorderen Ende 2, am Hinterende 1 Pinsel aus geknöpften, schwarzen Haaren sowie in der Rückenmitte hintereinander 4 dichte Haarschöpfe. Diese wie Rasierpinsel aussehenden Schöpfe haben bei der männlichen Raupe eine gelbe, bei der weiblichen hingegen eine bräunliche Färbung. Bei 35 mm Länge ist die Raupe ausgewachsen.

Der männliche Schmetterling ist verhältnismäßig schlank und mit dunkelbraun gestreiften Vorderflügeln ausgestattet. Über dem Innenwinkel befindet sich ein runder weißer Fleck pro Flügel. Die Hinterflügel haben eine hell-rostfarbene Färbung. Zusätzlich sind die Fühler deutlich gekämmt, um die Pheromone des Weibchens wahrnehmen zu können. Ganz anders das Weibchen, dieses hat fast komplett zurückgebildete Flügel und einen plumpen, eher an eine Termite erinnernden, kurz behaarten Körper.

Verbreitung
Schlehenspinner kommen in fast ganz Europa vor, mit Schwerpunkt in Süd-Mitteleuropa. Nur in den nördlichsten Teilen des Kontinents sind sie nicht zu finden. Sie bevorzugen Wälder und offenes Gelände, nicht selten sind sie auch in Gärten zu finden.

Gefährdung und Schutzstatus
Orgyia antiqua ist nicht gefährdet.

Lebensweise
In auffälligem Zickzack-Flug ist das Männchen ständig auf der Suche nach weiblichen Tieren. Diese bleiben an dem Ort, wo sie aus der Puppe geschlüpft sind. Ihre Aufgabe besteht nun darin, mittels Pheromonen Männchen für die Paarung anzulocken. Das kann innerhalb einer Stunde gelingen oder mehrere Tage dauern. Gleich nach der Paarung erlischt das Entsenden des Duftstoffes. In der Regel legen sie direkt auf das verlassene Puppengespinst die hellen Eier in Platten ab. Nun ist das meist nur ein paar Tage andauernde Leben als Falterweibchen zu Ende. Die von der 1. Generation abgelegten Eier schlüpfen nach wenigen Tagen.

Die 2. Generation der zu 100en abgelegten Eier überwintert am Gehölz. Die geschlüpften Raupen ernähren sich polyphag, das heißt sie fressen die Pflanzenteile von vielen verschiedenen Futterpflanzen. Hauptsächlich findet man sie an Schlehe, Salweide, Brombeere, Eingriffeligem Weißdorn und Obstbäumen. Nachdem die Entwicklung der Raupen nach mehreren Häutungen abgeschlossen ist, spinnen sich die Raupen in ein Gespinst ein. Die Puppen liegen in einem eiförmigen, weichen Kokon zwischen den Blättern an Zweigen.

Nach einigen Tagen schlüpfen aus den kleineren Puppen die männlichen und aus den größeren Puppen die weiblichen Falter. Normalerweise treten 2 Generationen pro Jahr auf.

Besonderes
Die frisch geschlüpften Räupchen besitzen lange Haare. Diese nutzen sie, um sich vom Wind zu anderen Futterpflanzen tragen zu lassen. Zusätzlich können sie auch Spinnfäden produzieren und sich damit abseilen. An ihrem Landeort beginnen sie sofort mit der Nahrungsaufnahme.

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