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Seefrosch

Pelophylax ridibundus

Der „lachende“ Frosch (ridibundus = lachend) verdankt seinen Namen dem Paarungsruf der männlichen Seefrösche – sie rufen laut in abgehackter Lautfolge „reck-keck-keck-keck“, was sich wie ein lautes Lachen anhört.

Merkmale
Der Seefrosch ist die größte heimische Grünfroschart – Männchen werden bis zu 10 cm groß, weibliche Tiere können bis zu 16 cm Kopf-Rumpf Länge erreichen. Die Oberseite ist meist olivbraun bis olivgrün. Eine dunkle Fleckung ist vorhanden, jedoch weniger deutlich und unregelmäßiger geformt als bei den Artverwandten, dem Kleinen Wasserfrosch und dem Teichfrosch. Die Bauchseite ist hell mit grauen bis schwarzen Flecken. Die für Wasserfrösche typische grüne Rückenmittellinie ist meist vorhanden. Die Männchen besitzen dunkle Schallblasen, die in nicht aufgeblasenem Zustand schwarz erscheinen. Die Hinterbeine sind länger als bei anderen Grünfröschen.

Das eindeutigste Unterscheidungsmerkmal zu anderen Arten ist Größe und Form des Fersenhöckers, der beim Seefrosch klein und flach ist. Dies erfordert jedoch das Einfangen der Tiere, was von den Naturschutzgesetzen untersagt wird.

Verbreitung
Der Seefrosch ist im ganzen Nationalpark Donau-Auen verbreitet, wobei er größere, nährstoffreiche Augewässer bevorzugt.

Gefährdung und Schutzstatus
In den Donau-Auen sind die Grünfrösche noch zahlreich anzutreffen, in der umgebenden Agrarlandschaft sind sie jedoch durchwegs selten geworden. Wie alle Amphibien unterliegt auch der Seefrosch naturschutzrechtlichem Schutz. In der Roten Liste der in Österreich gefährdeten Lurche wird er als „gefährdet“ (Kategorie 3) geführt.

Lebensweise
Der Seefrosch weist eine sehr enge Bindung an Gewässer auf – selbst Jungtiere entfernen sich nur wenige m vom Gewässer. Die Überwinterung erfolgt – anders als bei den meisten anderen Froschlurchen – ebenfalls vorwiegend am Gewässergrund (und nicht an Land). Die Art ist daher auf sauerstoffreiche, selten ganz oder längerfristig zufrierende Gewässer angewiesen.

Im Frühjahr stimmen die Männchen ihren charakteristischen Paarungsruf an, der an lautes Lachen erinnert. Das laute Quaken lockt paarungsbereite Weibchen an, die sich in die Nähe begeben -  oft streiten mehrere Männchen um ein Weibchen. Es werden mehrere kleine Laichballen im Gewässer abgesetzt, die an Wasserpflanzen angeheftet werden.  Die Laichballen sind deutlich kleiner als bei Braunfröschen und enthalten oft „nur“ einige 100 Eier – dafür werden mehrere Ballen nacheinander abgesetzt. Ein Weibchen kann pro Saison insgesamt bis zu 16.000 Eier ablegen.

Alle Wasserfroscharten sind Kannibalen. Die Seefrösche sind jedoch aufgrund ihrer Größe im Vorteil und durchaus in der Lage, sogar ausgewachsene Teichfrösche zu fressen.  Ebenso kommt Laichkannibalismus vor. Des Weiteren stehen Insekten, Spinnen und  Würmer auf dem Speiseplan.

Besonderes
Erst in der 2. Hälfte des 18. Jhdt. entdeckten deutsche Naturforscher am Kaspischen Meer diese kräftige Froschart mit der gewaltigen Stimme. Zuerst wurde Pelophylax ridibundus für eine Unterart von Pelophylax esculentus gehalten. Doch ab 1925 waren sich alle Herpetologen einig, dass es sich bei Pelophylax ridibundus um eine eigene Art handelt.

Pelophylax ridibundus hat nicht nur große Ähnlichkeit mit dem Kleinen Wasserfrosch (Pelophylax lessonae), sondern bewohnt auch dieselben Habitate, tritt zur selben Zeit in die Paarungszeit ein und verhält sich bei der Fortpflanzung wie der Kleine Wasserfrosch. Das dürfte auch zur Vermischung der beiden Arten geführt haben, aus der sich der Teichfrosch (Pelophylax esculentus) entwickelt hat.

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