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Drosseln – Singdrossel

Turdus philomelos

Wenn man das Lied der Singdrossel hört, dann steht der Frühling sozusagen direkt vor der Tür. Die Singdrossel ist von den Zugvögeln der erste, der aus seinem Winterquartier, oft schon Anfang März, zurückkehrt. Der kräftige, mit reinen Flötentönen und schrillen Lauten durchsetzte Gesang ist bis zu 1 km Entfernung zu hören.

Merkmale
Turdus philomelos singt meist von hohen Warten, ihr melodiöser Gesang ist auch vor Sonnenaufgang und abends zu hören. Die Strophe ist charakterisiert durch kurze verschiedenartige Phrasen, von der jede 2-4 Mal wiederholt wird.

Am ehesten kann man die Singdrossel mit der erheblich größeren Misteldrossel verwechseln. Die Oberseite des Gefieders ist olivbraun, die Unterseite ist weiß mit einem kräftigen, goldbraunen Schimmer auf der Brust. Des Weiteren sind die hellen Gefiederbereiche mit uneinheitlich dunkelbraun gesprenkelten Flecken übersät. Die beiden 22 cm großen Geschlechter sind gleich gefärbt und besitzen einen relativ langen bräunlichen Schnabel. Der Flug erfolgt schnell und direkt, man kann dabei die rostgelben Unterflügeldecken wahrnehmen.

Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über große Teile Europas. Meist ist sie hier ein Kurzstreckenzieher, unsere Population wechselt dabei vor dem Winter in den Mittelmeerraum. Als Lebensraum bevorzugen Singdrosseln Wälder mit viel Unterholz, gelegentlich können auch dazwischen liegende Freiflächen positioniert sein.

Gefährdung und Schutzstatus
Es liegt keine Gefährdung vor, es werden jedoch vor allem in Italien sehr viele Vögel während des Vogelzuges in Fangnetzen gefangen und anschließend landestypisch gegessen.

Lebensweise
Als Waldbrutvogel verhält sich die Singdrossel oft scheu. Manchmal hört man bei einer Wanderung durch den Nationalpark Donau-Auen den heftig und scharf schellenden Warnruf „xellxellxellxell“. Sie ist immer in der Nähe von ausreichender Deckung zu finden. In der Zeit von April bis Juli zieht sie 2 Bruten auf. Dazu baut das Weibchen ein tiefes napfförmiges und stabiles Nest, das innen mit einer harten und glatten Wand ausgekleidet wird. Die Schicht besteht aus einer Mischung von zersetztem Holz und lehmiger Erde. Jetzt werden 4 bis 5 Eier gelegt, die eine himmelblaue Färbung aufweisen und mit dunklen Punkten gesprenkelt sind. Die Jungen schlüpfen nach 2 Wochen, nach weiteren 16 Tagen sind sie flügge und verlassen das Nest.

Mit raschen Sprüngen, oft ruckweise, sucht diese Art ihre Nahrung am Boden, die Haltung dabei ist aufrecht. Am Speiseplan stehen eine Vielfalt von Insekten, Würmern und Früchten, einen Hauptbestandteil stellen auch Schnecken dar. Typischerweise hält sie bei der Nahrungssuche oft inne, um nach Würmern Ausschau zu halten, wobei der Kopf zur Seite geneigt wird.

Besonderes
Um Gehäuseschnecken aus ihrer Umhüllung zu bekommen, wendet Turdus philomelos eine nicht alltägliche Methode an. Es werden bestimmte Steine ausgesucht, auf sie werden dann Schneckenhäuser geschleudert, bis sie zerbrechen und ihr weiches Schneckenfleisch freigeben. Solch einen Stein, um die sich mit der Zeit die leeren Kalkschalen sammeln, nennt man „Drosselschmiede“.

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