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Spitzschlammschnecke

Lymnaea stagnalis

Die Spitzschlammschnecke ist das ganze Jahr über aktiv. Mit Ausnahme von ausgeprägten Frostperioden kann man sie auch im Winter unter einer geschlossenen Eisdecke beobachten, dann atmet sie überwiegend über ihre Haut. Normalerweise kommt diese Schnecke aber immer wieder an die Oberfläche, um Luft zu holen.

Merkmale
Lymnaea stagnalis ist eine unserer größten heimischen Süßwasserschnecken. Ihr spitz-kegelförmiges Gehäuse kann bis zu 54 mm hoch und 27 mm breit werden, die letzte von den 6-8 Windungen ist bauchig erweitert. Das durch Zuwachslinien fein gestreifte Gehäuse ist relativ dünnschalig und dunkelbraun. Der Nabel in der Mitte des Gehäuses ist geschlossen.

Die typischen flachen, dreieckigen Fühler sehen aus wie kleine Hörner, sie sind stark durchblutet. Mit ihnen kann mittels Hautatmung Sauerstoff aus dem Wasser aufgenommen werden. Die Fühler sind so wie die Körperoberseite mit kleinen hellen Punkten übersät. Die verhältnismäßig kleinen Augen sitzen an Ausbuchtungen der Fühler. Der Körper kann nicht ganz in das Haus zurückgezogen werden, der breit-ovale Fuß bleibt ungeschützt etwas vor der Mündung.

Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet der Spitzschlammschnecke erstreckt sich über ganz Europa bis Norwegen. Man findet sie in größeren Tümpeln, wassergefüllten Gräben und Flachlandflüssen. Im Nationalpark Donau-Auen besiedelt die Schnecke häufig Altarme, die durch das Grundwasser mit Wasser versorgt werden.

Gefährdung und Schutzstatus
Die Spitzschlammschnecke gilt in Österreich als nicht gefährdet.

Lebensweise
Spitzschlammschnecken leben in langsam fließenden und stehenden, stark bewachsenen Gewässern, sie sind gegenüber einer hohen Nährstoffbelastung relativ tolerant. In ihrem Lebensraum können sie auch mit der Fußsohle nach oben an der Wasseroberfläche kriechen. Dies machen sie entweder um Nahrung aufzunehmen oder um den Luftvorrat in ihrer Mantelhöhle auszutauschen - zweiteres dauert ungefähr 15 Sekunden. Mit Hilfe der Luft in der Lungenhöhle können sie im Wasser schweben. Bei Gefahr pressen sie die Luft heraus und flüchten so auf den Grund des Gewässers. Als Nahrung nehmen Spitzschlammschnecken mit der Raspelzunge Algen, Pflanzen und alle organischen Schweb- und Sinkstoffe auf. Sie verschmähen auch Aas und kleinere Tiere (z.B. Moostierchen) nicht. Bemerkenswert ist, dass sie die Gelege anderer Schneckenarten fressen. Auch kleinere Steinchen werden in den muskulösen Magen aufgenommen, um die Nahrung weiter zu zerkleinern.

Die Tiere sind Zwitter, doch auch Selbstbefruchtung ist möglich. Die gallertartigen Gelege sind meist bandförmig und werden gerne angeheftet. Sie können bis zu 65 mm lang sein und bis 300 Eier zählen. Die Entwicklung dauert etwa 3 Wochen. Es kann ein Lebensalter von bis zu 4 Jahren erreicht werden. Sollte das Wasser durch Austrocknen schwinden, gräbt sich die Spitzschlammschnecke im feuchten Schlamm ein und kann so die trockene Zeit überstehen.

Besonderes
Die Spitzschlammschnecke fehlt in den Hochmooren, da dort kein Kalk zum Aufbau des Gehäuses vorhanden ist.

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