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Springfrosch

Rana dalmatina

Aufmerksamen Aubesuchern wird der Springfrosch im Nationalpark Donau-Auen immer wieder begegnen. Zumeist entdeckt man die lehmfarbenen Tiere jedoch erst, wenn sie mit großen Sprüngen ins Pflanzendickicht entschwinden.

Merkmale
Der schlanke, lehmfarben bis mittelbraune Frosch zeigt kaum dunkle Zeichnungselemente auf der Oberseite. Die etwas dunkleren Querbänder der Ober- und Unterschenkel erscheinen daher durchaus auffällig.

Als sicherstes Unterscheidungsmerkmal von anderen einheimischen Braunfröschen gilt das große Trommelfell. Seine Größe entspricht dem Augendurchmesser und seine Distanz vom Auge bleibt geringer als der halbe Trommelfell-Durchmesser.

Die Bauchseite ist weißlich und ungefleckt. Wie bei allen "Braunfröschen" zieht sich ein dunkler Schläfenfleck vom Auge zum Vorderbeinansatz.

Verbreitung
Von Frankreich bis zum Schwarzen Meer ist der Springfrosch heimisch, nur hohe Gebirgsbereiche werden gemieden. Im Nationalpark Donau-Auen ist er der verbreitetste Lurch und nutzt fast alle im Frühjahr verfügbaren Gewässer zur Fortpflanzung.

Gefährdung und Schutzstatus
Österreichweit gesehen wird diese Art als gefährdet eingestuft. Springfrösche sind EU-rechtlich durch verschiedene Richtlinien und Konventionen europaweit geschützt.

Lebensweise
Die auffälligen Laichballen des Springfrosches finden sich im Frühjahr in fast allen stehenden Gewässern. An Ästen oder Wasserpflanzen befestigt, später auch an der Wasseroberfläche treibend, sind in guten Laichgewässern oft mehrere 100 Gelege zu beobachten. Fast jedes im zeitigen Frühjahr verfügbare Gewässer wird vom Springfrosch angenommen. Jedes paarungsbereite Weibchen legt einen Laichballen, welcher aus etwa 1000 Eiern besteht. Die Populationsgröße der Springfrosch-Bestände ist daher anhand der Gelegezahl gut schätzbar.

In den Gelegen zeigen sich die versteckten Spiele der Natur. Kleine, einzellige Algen dringen in die Gallertkapseln ein und wandern möglichst nah an den Embryo. Hier finden sie ihr Paradies: Der Embryo verbraucht Sauerstoff und atmet wie alle Tiere Kohlendioxid aus. Diesen Grundstoff des pflanzlichen Lebens verarbeiten die Algen bei Sonnenlicht zu all jenen chemischen Verbindungen, welche sie zum Aufbau ihrer Körpersubstanz benötigen. Wasser und einige Salze stehen ihnen dazu in dieser Mikrowelt reichlich zur Verfügung. Doch auch der Embryo zieht seinen Vorteil aus der Besiedlung: Die wachsenden Algen produzieren Sauerstoff, welchen der Embryo dringend benötigt. Die Wissenschaft konnte nachweisen, dass in gut veralgten Gelegen auch den innersten Eiern ausreichend Sauerstoff zur Verfügung steht, während in algenfreien durchaus Mangel auftreten kann. Entwicklungsverzögerung oder gar vorzeitiges Absterben der Keime können dann die Folge sein.

Die Springfrösche laichen als erste Amphibien des Jahres. Oftmals treten zu dieser Zeit noch starke Nachtfröste auf und lassen die Gewässer zufrieren. Vielfach werden dabei auch die obersten Schichten der Springfroschgelege ins Eis eingeschlossen. Kurze Frostperioden werden dabei zumeist unbeschadet überstanden, bei starkem oder anhaltendem Frost kann es jedoch zum Absterben der obersten Gelegebereiche kommen. Die Gallerte selbst besteht aus sehr quellfähigem Material, das erst außerhalb des Mutterleibes Wasser aufnimmt und dadurch sein beträchtliches Volumen erreicht.

Der Embryo selbst ist nicht direkt in diese Gallerte eingeschlossen. In einer kleinen wassergefüllten Kapsel inmitten der Gallertschichten wächst der Embryo langsam heran. Wie gelangt die Jungquappe schließlich aus den widerstandsfähigen Gallertschichten ins freie Wasser? Die Natur hat sie mit speziellen Drüsen ausgestattet, deren Sekrete die Gallerte erweichen und so auch für die zarteste Larve durchdringbar machen.

Besonderes
Der Springfrosch ist im ganzen Nationalpark mit großem Abstand der häufigste Braunfrosch. Die fachkundige Diagnose "Springfrosch" ist daher fast immer richtig.

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