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Triops, "Urzeitkrebs"

Triops cancriformis

Der „Urzeitkrebs“ Triops gilt als die älteste bekannte noch lebende Tierart der Welt. In seiner heutigen Form hat er schon vor über 200 Millionen Jahren auf der Erde gelebt!

Merkmale
Wesentliches Merkmal ist der breite, flache Rückenpanzer, der braun-olivgrün oder auch einfärbig beige sein kann. Dieser bedeckt Kopf und Rumpf, wobei der Rumpf mit mindestens 40 Blattbeinpaaren ausgestattet ist. Am Ende des Rückenpanzers schaut der Hinterkörper mit zwei fadenförmigen, gegliederten Schwanzanhängen hervor.

Auf den ersten Blick kann man die Tiere durchaus mit Kaulquappen verwechseln. Mit Anhängen können die Urzeitkrebse bis 10 cm Länge erreichen.

Verbreitung
Die Verbreitung erstreckt sich über ganz Mitteleuropa, mehr jedoch über Südeuropa. Als Wassertiere in Trockenlebensräumen können Triops von Mai bis September beobachtet werden. Im Nationalpark Donau-Auen entwickeln sich diese lebenden Fossilien regelmäßig in überschwemmten Tümpeln, die nach den Hochwässern mit Wasser gefüllt sind und danach wieder austrocknen.

Gefährdung und Schutzstatus
Diese Groß-Kiemenfußkrebse sind gefährdet. Am meisten tragen der Lebensraumverlust und die intensive Landwirtschaft bei. Triops cancriformis stellt eine geschützte Art dar.

Lebensweise
Aus den Dauereiern der Triops schlüpfen nach einigen Stunden bis Tagen die Larven. Schon nach wenigen Stunden häutet sich der Krebs zum 1. mal und nach wenigen Tagen entwickelt sich aus der Larve ein erwachsenes Tier. Nach ungefähr 10 Tagen sind die Tiere geschlechtsreif und beginnen ihre Eier zu vergraben. Aufgrund der seltenen Existenz der Männchen können sie auch durch ungeschlechtliche Vermehrung gezeugt werden.

Meist halten die Krebse sich am Boden der Gewässer auf, wo sie sich durch den Schlamm wühlen. Sie können jedoch auch auf dem Rücken an der Wasseroberfläche entlang schwimmen. In diesem Fall sind sie auf der Suche nach Futter, das an der Wasseroberfläche treibt.

Triops cancriformis sind Allesfresser, ihre Nahrung besteht aus Algen oder Insekten, die ins Wasser gefallen sind. Anfangs sind sie reine Filtrierer, auf Grund ihrer späteren Größe können sie auch größere Objekte vertilgen und räuberisch leben. Kannibalismus ist keine Seltenheit. Nach etwa 8-12 Wochen sterben die Triops. Davor haben sie 100e von Eiern im Boden vergraben.

Die temporären Wasseransammlungen in denen sie leben bilden sich nach Schneeschmelze, nach starken Gewitterregen oder nachdem Flüsse über die Ufer treten. Meist trocknen die Gewässer dann wieder aus. Die vor der Austrocknung höhere Wassertemperatur und Salzkonzentration fördert die Entwicklung und Geschlechtsreife.

Besonderes
Die Art wird häufig im Handel in Form ihrer Dauereier angeboten. Sie können Trockenheit ebenso wie mechanischen Belastungen, Hitze und UV-Strahlung jahrzehntelang trotzen. In diesem Zustand konnte kein Stoffwechsel der Embryonen nachgewiesen werden. Für die Anzucht im Aquarium muss man allerdings sehr strenge Grundregeln bezüglich Sauberkeit einhalten. Natürlich sollten sie auf keinen Fall der Natur entnommen werden oder dort ausgesetzt werden, erstens weil die Tiere geschützt sind und zweitens weil es zur Faunenverfälschung kommen kann.

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