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Falken – Turmfalke

Falco tinnunculus

Ein markantes Merkmal des Turmfalken ist der auffällige Rüttelflug, den man auch aus großer Entfernung erkennen kann. Dabei bleibt er in einer Höhe von 10 bis 20 m an einer Stelle in der Luft flatternd stehen, die Flügel und der Schwanz sind maximal aufgefächert.

Merkmale
Männchen und Weibchen unterscheiden sich optisch. Während Männchen einen hellgrauen Kopf und einen rotbraunen Rücken mit kleinen dunklen Flecken aufweisen sind beim Weibchen Kopf, Rücken und Schwanz rostbraun gefärbt und mit mehreren Querstreifen versehen.

Der Schwanz ist abgerundet, da die mittleren Schwanzfedern länger sind als die äußeren. Die gelben Beine tragen schwarze Krallen. Als Körperlänge werden ca. 36 cm erreicht.

Verbreitung
Falco tinnunculus ist in ganz Mitteleuropa anzutreffen. Meist sind diese Individuen Stand- und Strichvögel.

Gefährdung und Schutzstatus
Turmfalken sind aktuell in Österreich nicht gefährdet.

Lebensweise
Der Turmfalke ist, was den Lebensraum betrifft, sehr anpassungsfähig. Er kann überall dort leben wo freie Flächen mit niedrigem Bewuchs zum Jagen vorhanden sind. Den Rüttelflug nutzt der Vogel zur Beutesuche. Wird ein Tier erspäht, so stürzt er im Sturzflug darauf und greift es. Gelegentlich gleitet der Falke bei günstigem Wind oder beim Heranfliegen an das Beutetier. Daneben kommt je nach Jahreszeit auch die Ansitzjagd zum Einsatz.

Die Hauptnahrung des Turmfalken sind Feldmäuse. Durch diese Spezialisierung entsteht eine Abhängigkeit vom Beutevorkommen. Sollten weniger Mäuse verfügbar sein, so werden auch Großinsekten oder Eidechsen erbeutet.

Falco tinnunculus bevorzugt hoch gelegene Brutplätze. Wegen dieser Vorliebe hat man dem Vogel auch den Namen Turmfalke gegeben. Als Nistplatz werden Mauervorsprünge, Spalten oder kleine Höhlen im Gestein bevorzugt. Auch einzeln stehende Bäume, möglicherweise mit leer stehenden Krähennestern, dienen als Brutplatz. Im Nationalpark Donau-Auen sind es oft abgestorbene Bäume die dafür ausgesucht werden. Der Turmfalke hat als Kulturfolger die Stadtlandschaften als Lebensraum erobert. Diese Tiere haben sich hier zum großen Teil auf die Jagd nach Vögeln umgestellt.

Bei wissenschaftlichen Untersuchungen wurde festgestellt, dass Turmfalken eine Entfernung von bis zu 5 km zwischen Nist- und Jagdplatz tolerieren.

Besonderes
Da der Rüttelflug sehr energieaufwändig ist wurde diese Art des Ruderfluges optimiert. Mit gestrecktem bis gekrümmtem Hals werden Unterschiede im Falle von Gegenwind ausgeglichen und damit gegenüber kontinuierlichem Rütteln 44% Energie gespart. Der Rüttelflug wird vorwiegend über Stellen ausgeführt, wo auf Grund von massiven Urinspuren, die für den Turmfalken erkennbar sind, viele Beutetiere vermutet werden können.

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