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Fledermäuse – Wasserfledermaus

Myotis daubentoni

Lange Zeit zählte man Fledermäuse zu den Vögeln, es sind jedoch Säugetiere und gehören zur Ordnung der Handflügler. Ihren deutschen Namen verdankt die Wasserfledermaus ihrem Jagdverhalten.

Merkmale
Mit ihren 24-27 cm Flügelspannweite und 7-15 g Körpergewicht zählt Myotis daubentoni zu den mittelgroßen heimischen Arten. Männchen bleiben etwas kleiner als Weibchen.

Auffällig sind ihre enorm großen Füße mit langen Borsten. Die Ohren sind so wie der Schwanz kurz. Das dichte und kurze Fell hat oberseits eine braungraue Färbung, unterseits ist es silbergrau.

Verbreitung
Das Vorkommen ist im Wesentlichen auf die gemäßigte Klimazone beschränkt und erstreckt sich von Irland bis Japan.
Die Tiere sind sowohl in der Ebene als auch in Höhenlagen von 300 bis 1100 m anzutreffen.

Gefährdung und Schutzstatus
Im Gegensatz zu vielen anderen Fledermausarten kommt die Wasserfledermaus relativ häufig vor, ihr Bestand gilt derzeit als gesichert. In den Roten Listen gefährdeter Tiere Österreichs wird sie als „nicht gefährdet“ eingestuft. Entscheidend für den zukünftigen Schutz ist ein entsprechendes Angebot an Höhlenbäumen, das im Nationalpark Donau-Auen kein Problem darstellt. Sie gilt neben dem Abendsegler als die häufigste Fledermaus im Schutzgebiet.

Lebensweise
Die bevorzugten Jagdgebiete der Wasserfledermaus liegen über ruhigen Fliessgewässern, oft sind mehrere Tiere gleichzeitig in einer Höhe von 15 cm über der Wasseroberfläche unterwegs. Myotis daubentoni sind gute und gewandte Flieger, mit einer Fluggeschwindigkeit von ungefähr 3,8 m/sec jagen sie in Insektenschwärmen, nach Köcher- und Eintagsfliegen und Zuckmücken. Rund 30% ihres Körpergewichtes muss eine Fledermaus nächtlich zu sich nehmen.

Wasserfeldermäuse leben territorial und beanspruchen ein Revier von durchschnittlich 420 m2 Größe, für die ganze Kolonie bedeutet das eine Größe von mindestens 4600 m2. Ihre Aktivität beginnen sie rund 30 bis 130 Minuten nach Sonnenuntergang und beenden sie eine Stunde vor Sonnenaufgang, sie sind also ausschließlich nachtaktiv.

In den Sommer-Wochenstubenquartieren der Wasserfledermäuse befinden sich mittelgroße Kolonien, wobei sich mindestens 100 Muttertiere um ihre Nachkommen kümmern. Ein Weibchen bringt 1-2 blinde und taube Jungtiere zur Welt. Die sich im Fell festklammernden Jungen werden rund 40 Tage gesäugt, die Aufzucht wird ausschließlich vom Weibchen durchgeführt. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Wasserfledermaus liegt bei 4,5 Jahren.

Im Winter werden frostsichere Plätze mit Temperaturen zwischen 0 und 10 Grad Celsius, z.B. alte Häuser aufgesucht. Die dort gehaltene Winterruhe beträgt in Zentraleuropa ca. 180 Tage. Der Wasserverlust während dieser Zeit wird gering gehalten, da nur hoch konzentrierter Urin ausgeschieden wird.

Besonderes
Um an ins Wasser gefallene Insekten oder auf der Wasseroberfläche treibende Insekten zu gelangen, wird die Schwanzflughaut ins Wasser getaucht – so kann das Insekt herausgekeschert werden. Mit dem Maul wird dann die Nahrung aus der Flughauttasche aufgenommen und verzehrt.

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