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Wasserspinne

Argyroneta aquatica

Von den weltweit 35.000 Spinnenarten hat sich nur die faszinierende Wasserspinne auf das Leben unter Wasser spezialisiert. Vom Ufer aus erkennt kann man die Behausung der Spinne, wenn man nach einer silbrig-glänzenden Taucherglocke Ausschau hält.

Merkmale
Die erreichbare Größe ist 15 mm, wobei Weibchen kleiner bleiben. Die Grundfärbung ist braun.

Der gesamte Körper ist von einem samtweichen Überzug bedeckt. Diese Haare sind lebensnotwendig - sie werden für das Festhalten der Luft in Form einer Blase benötigt.

Verbreitung
Die Wasserspinne ist von den Britischen Inseln über ganz Europa bis nach Japan verbreitet.

Gefährdung und Schutzstatus
Argyroneta aquatica ist streng geschützt.

Lebensweise
Die Wasserspinne ist ein kaum aktiver Jäger, sie wartet darauf, dass vorbeischwimmende Beutetiere die gespannten Warnfäden berühren, welche von der Glocke wegführen. Bei einer Berührung eilt Argyroneta aquatica aus ihrer Glocke und packt das Beutetier mit den kräftigen Giftklauen und Tastbeinen. Jetzt wird das Gift injiziert und das Opfer in die Wohnglocke gebracht. Dort wird das Beutetier mit Hilfe von Verdauungssekreten zersetzt, verflüssigt und anschließend ausgesaugt. Als Beutetiere für die Spinne kommen Wasserinsekten, Kleinkrebse, Wasserasseln, kleine Fische und im Wasser lebende Larven in Frage. Die überwiegende Anzahl der Beute wird bei Dunkelheit erbeutet.

Die Beschaffenheit des Gewässers hat oberste Priorität für die Art, es muss sauber sein und sollte keine große Tiefe aufweisen.

Ganz selten kommt die Spinne zur Pflege der leicht filzenden Körperhaare aus dem Wasser.

Für die Brut wird eine besonders hohe Glocke gewebt, im oberen Teil wird der Ei-Kokon fixiert, auch die Jungspinnen verbringen die Entwicklungszeit in der Wohnglocke. Ebenfalls dort verbringt die Spinne die gesamten Wintermonate in Form einer Winterstarre.

Besonderes
Die Netze der Wasserspinne sind etwas ganz besonderes. Da die Spinne unter Wasser lebt und Luft zum Atmen benötigt, braucht sie ihre „Taucherglocke“ zum Überleben. Das Elegante dabei ist jedoch, dass sich der Luftsack auf Grund des unterschiedlichen Partialdruckes von selbst wieder mit Sauerstoff füllt. Es wird von der Spinne ein engmaschiges und feines Netz horizontal zwischen Wasserpflanzen gewebt, welches mit einem „Leitfaden“ mit der Wasseroberfläche verbunden ist. Zwischen den Hinterbeinen und rund um den Hinterleib transportiert die Wasserspinne Luft und gibt diese unter dem Netz wieder ab. Das Abtauchen geschieht ruckartig, womit die Spinne etwas Luft unter die Wasseroberfläche reißt. Nach mehreren Arbeitsgängen richtet sich das Netz dadurch glockenartig auf. Diese luftgefüllte Glocke kann nun als Behausung dienen.

Über die Oberfläche der Blase diffundiert aus dem umliegenden Wasser Sauerstoff in die Luftblase hinein. Zusammen mit der außergewöhnlich niedrigen Stoffwechselrate der Spinne ist es möglich, darin zu überleben. Dass die Wasserspinne irgendwann wieder auftauchen muss, liegt am Stickstoff, der aus der Blase ins Wasser hinaus diffundiert. Damit schrumpft die Glocke allmählich und die Spinne muss neues „Luftvolumen“ holen.

Der Biss einer Wasserspinne ist für den Menschen recht schmerzhaft, vergleichbar mit einem Wespenstich.

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