Möwen – Weißkopfmöwe

Larus sp.

Steppenmöwe, Armeniermöwe und Mittelmeermöwe werden oft noch als Weißkopfmöwen zusammengefasst, da sie im Feld nur schwer zu unterscheiden sind. Es sind aber eigene Arten.

Merkmale
Alle Weißkopfmöwen haben als adulte Tiere gelbe Beine sowie einen gelblichen Schnabel mit einem orangen oder roten Fleck auf der Schnabelunterseite (Gonyswinkel). Ihre Augen sind recht klein und sitzen relativ weit vorne und oben am Kopf, welcher eher langgezogen ist. Es gibt keinen Sexualdimorphismus.

Im Jugendkleid ist ihr Kopf sehr weiß, worauf man den Namen zurückführen kann. Die Oberseite ist grau und die Flügelspitzen schwarzweiß. Kopf und Nacken sind im Winterkleid bei allen weiß, mit leichter dunkler Strichlierung.

Die Silbermöwe sieht den drei oben genannten Arten auch sehr ähnlich, allerdings hat sie fleischfarbene Beine.

Verbreitung
Die Weißkopfmöwen kommen in den unterschiedlichsten Regionen vor. Man kann sie in Ost-, Mittel-, und Westasien, im westlichen Mittelmeergebiet und im Norden und Osten Europas finden.

Gefährdung und Schutzstatus
Laut der Roten Liste Österreich sind Weißkopfmöwen stark gefährdet. In der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN gelten sie als nicht gefährdet.

Lebensweise
Sie verspeisen Früchte, Insekten, Würmer, Kleinsäuger, Fische, Krebse, Muscheln und sogar kleine Vögel, die über dem Wasser fliegen. Entweder suchen sie im Flug entlang des Ufers nach Futter oder sie schreiten am Boden entlang.

Gebrütet wird in kleinen Kolonien auf Sand- bzw. Kiesbänken oder felsigen Inseln in etwas erhöhter Lage. Die Nistplätze werden bereits ab November belegt. Das Nest besteht aus Zweigen, Gras und Kräutern. Es werden 2-3 Eier im Zeitraum von Mitte März bis Ende April abgelegt und nach 27-31 Tagen schlüpfen die Jungvögel. Es braucht anschließend ca. fünf Wochen, bis diese fliegen können. Im Alter von 6-8 Wochen sind sie selbständig.

Besonderes
Um die Jahrtausendwende konnte aufgrund genetischer Untersuchungen nachgewiesen werden, dass die Weißkopfmöwe ein paraphyletisches Taxon ist. Das bedeutet, dass zwar alle Exemplare Nachfahren einer gemeinsamen Stammart sind, aber nicht alle Abkömmlinge dieses gemeinsamen Ahnen in die Gruppierung mit einbezogen werden. Die früher geführten Unterarten stellen nun eigene Arten dar. Es erfolgte eine Aufteilung in Mittelmeermöwe (Larus michahellis), Steppenmöwe (Larus cachinnans) und Armeniermöwe (Larus armenicus).

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