Wintergoldhähnchen

Regulus regulus

Das Wintergoldhähnchen ist leicht mit dem Sommergoldhähnchen zu verwechseln. Teilweise überlappen auch ihre Lebensräume miteinander. Sie stehen jedoch nicht in Nahrungskonkurrenz miteinander, da sich Regulus regulus auf kleinste Lebewesen spezialisiert hat.

Merkmale
Das Wintergoldhähnchen zählt mit seiner Körpergröße von ca. 9 cm zu den kleinsten Vogelarten Europas. Es wiegt nur in etwa 4-7 g, was annähernd so viel wie zwei Zuckerwürfel darstellt. Der Körper wirkt aufgrund des verlängerten Nackengefieders eher rund und aufgeplustert.

Oberseits ist das Gefieder oliv- bis gelbgrün und unterseits ist es grauweiß bis graugrünlich. Die Schwungfedern sind etwas bräunlicher als der Rest. Da die Arm- und Handdecken an den Spitzen heller sind, entsteht eine gelblich-weiße Flügelbinde. Sehr auffällig ist der farbige Scheitelstreif, der an den Seiten schwarz begrenzt ist. Bei den Männchen ist dieser im Zentrum orange und am Rand gelb. Bei Weibchen ist dieser gelb bis gelbgrün. Im Gesicht ist diese Vogelart hell und ihre Iris und Schnabel sind dunkel. Zusätzlich hat sie eine lange stark gebogene Rückwärtskralle und stark ausgeprägte Zehenschwielen an den Fußsohlen.

Im Vergleich zum leicht verwechselbaren Sommergoldhähnchen hat Regulus regulus keinen weißen Überaugenstreifen und keine leuchtend gelbgrünen Halsseiten. Die Töne, die vom Wintergoldhähnchen abgegeben werden, sind teilweise so hoch, dass sie von Menschen gar nicht wahrgenommen werden.

Verbreitung
Regulus regulus ist beinahe in ganz Europa vertreten. In Südeuropa und in weiten Teilen Spaniens kommt es nicht vor. Auch in Japan, Vorderasien, Südwestsibirien sowie den Gebirgen Mittel- und Zentralasiens kommt es vor. Diese Verbreitung geht großteils mit der Anwesenheit der Fichte einher.

Gefährdung und Schutzstatus
In der Roten Liste Österreich und in der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN gilt das Wintergoldhähnchen als ungefährdet.

Lebensweise
Als typischer Nadelwaldbewohner ist Regulus regulus stark an Fichten und andere kurznadelige Baumarten gebunden. 90% des Tages verbringt es damit, Nahrung zu suchen. Es frisst pro Tag mindestens eine Menge, die seinem eigenen Körpergewicht entspricht. Dies kann bei Jungvögeln, während der Mauser oder zu Zeiten der Eiablage auch auf die doppelte Menge ansteigen. Gefressen werden kleine Gliederfüßer, wie Insekten und Spinnentiere. Springschwänze sollen den größten Nahrungsanteil darstellen. Vor allem Jungvögel werden zunächst hauptsächlich mit Springschwänzen versorgt. Später werden diese dann auch mit Raupen und Spinnen gefüttert. Doch auch sehr kleine Gehäuseschnecken werden zwecks Knochenbildung verfüttert.

Der kleine Vogel ist sehr territorial. Bei beiden Geschlechtern gibt es ein Imponierverhalten, welches zur Revierverteidigung dient und auch bei der Partnerwahl eine Rolle spielt. Bei der sogenannten Hetzkopulae wird das Weibchen vom Männchen verfolgt, welches Paarungsversuche durchführt. Dieses Verhalten ist fester Bestandteil der Fortpflanzung. Normalerweise wird pro Jahr zwei Mal gebrütet. Das innerhalb von 20 Tagen gebaute Nest besteht aus Moos und Flechten und teilweise auch aus Eierkokons von Spinnen und bestimmten Raupen. Die erste Eiablage erfolgt in der Regel im April und die Zweite ab Juni.

Es findet eine Schachtelbrut statt, was bedeutet, dass die zweiten Eier gelegt werden, während die ersten bald flüggen Jungvögel noch im Nest sitzen. Diese werden weiterhin vom Männchen mit Nahrung versorgt. Ein Gelege besteht aus 8-11 Eiern und wird nur vom Weibchen bebrütet. In 15-16 Tagen schlüpfen die Küken. Wintergoldhähnchen können vier Jahre alt werden.

Besonderes
Das Nest des Wintergoldhähnchens ist sehr gut isoliert. Deswegen funktioniert es, dass das Weibchen immer nur kurz brütet. Nach 20 Minuten geht es für ca. zehn Minuten auf Nahrungssuche. Da wegen der großen Eianzahl nicht immer alle Eier unter dem Brutfleck Platz haben, werden die Eier mit strampelnden Bewegungen der Beine im Nest umpositioniert.

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