Der unruhige und lebhafte Zilpzalp ist im Frühjahr einer der ersten Heimkehrer, dann lässt er sich in den Bäumen ohne Laub am besten beobachten. Er zuckt dabei immer wieder mit dem Flügel. Auch die Eigenschaft, den Schwanz nach unten zu drücken, ist ein nützliches Merkmal.
Merkmale
Sein Aussehen ist eher unscheinbar. Der kleine, 11 bis 16 cm große olivbraune Vogel wiegt ca. 8 g, der Körper wird von dunklen Beinen getragen. Der Bauch ist heller und leicht gelblich, man kann auch einen gelben Streif über den Augen erkennen. Der rundliche Kopf besitzt einen sehr feinen spitzen Schnabel.
Neben seinem Gesang, der eine ganze Reihe von Variationen haben kann, ruft der Singvogel auch mit einem „huit“. Die Männchen sitzen dabei in den Baumkronen, während die Weibchen sich in den mittleren und unteren Lagen aufhalten. Erschwerend für seine Beobachtung ist, dass er fast rastlos umherflattert oder hüpft.
Verbreitung
Der Zilpzalp ist wenig wählerisch und besiedelt fast jeden Wald bis zur Baumgrenze. Er ist deshalb ein weit verbreiteter Brutvogel. Er überwintert in der Regel im Mittelmeerraum, in milden Wintern bleibt er in kleiner Zahl auch bei uns. Im Nationalpark Donau-Auen ist er ebenso zahlreich vertreten, da er Gebüschreihen in Gewässernähe besonders schätzt.
Gefährdung und Schutzstatus
Phylloscopus collybita ist in Europa nicht gefährdet.
Lebensweise
Als Nahrung dienen Jung- und Altvögeln vor allem Insekten in allen Entwicklungsstufen, die im Unterholz oder Baumkronen gesammelt werden. Auch Spinnen bilden eine wichtige Nahrungsquelle vor allem in der kälteren Jahreszeit. Gegen den Herbst hin kann er auch Beeren und Früchten nicht widerstehen. Er schlüpft dabei elegant durch das Laub, ohne zu springen. Sollte ein Insekt nicht direkt erreichbar sein, so wird es im Rüttelflug von den Zweigen abgelesen.
Für die Fortpflanzung baut das Weibchen allein ein Nest, das am Boden zwischen Falllaub oder in einer Hecke, immer am Rande einer freien Stelle platziert ist. Dieses runde überdachte Nest mit seitlichem Eingang („Backofennest“) wird zwecks Tarnung aus Materialien der näheren Umgebung gebaut. Auch die erste Zeit mit den 5 bis 7 Jungen verbringt das Weibchen alleine. Erst später beteiligt sich auch das Männchen bei der Aufzucht der Jungen. Dabei wird das Nest täglich ungefähr 200 mal angeflogen. Es werden 2 Bruten pro Jahr durchgeführt.
Besonderes
Der Name dieses Laubsängers weist auf seinen einfachen, kennzeichnenden Gesang hin, der eine anhaltende rhythmische Wiederholung von „zilp-zalp“ ist. Man kann ihn ab Mitte März bis in den Juli hören, im August verstummt er wegen der Mauser kurzzeitig, um im Herbst wieder zaghaft zu beginnen. Von seinem nahen Verwandten, dem Fitis lässt er sich durch diesen Gesang relativ leicht unterscheiden.