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Orchideen – Bienen-Ragwurz

Ophrys apifera

Die Bienen-Ragwurz ist selbst bestäubend, trotzdem kann gelegentlich eine Fremdbestäubung vorkommen. Sie bevorzugt Magerwiesen, Gebüschlichtungen und Trockenrasen. In Niederösterreich gehört sie zu den stark gefährdeten Orchideenarten.

Merkmale
Die Orchidee wird, je nach Standort und umgebender Vegetation, 10 bis 60 cm hoch. Die grundständigen Laubblätter (2 – 5 Stück) sind breit lanzettlich, die stängelumfassenden Blätter laufen hingegen an der Spitze schmäler zusammen. Die Tragblätter sind länger als der Fruchtknoten. Eine Pflanze bringt 2 bis 10 Blüten hervor, welche zumindest immer in zwei Richtungen „schauen“.

Die äußeren Blütenhüllblätter (Sepalen) sind groß und meist zurückgeschlagen, 12 – 16 mm lang. Die Farbe variiert von dunkelrosa bis weißlich mit grüner Aderung. Die inneren Blütenhüllblätter (Petalen) sind meist um mehr als die Hälfte kürzer als die Sepalen, dreieckig, fadenförmig und behaart. Auch hier variiert die Farbe von rosa bis grün, wobei häufiger grüne Petalen vorzufinden sind. Die samtige, dunkelbraune Lippe ist dreilappig und fast kugelig gewölbt. Die Seitenlappen sind am Rande gehöckert und dicht bräunlich oder gelblichgrün behaart.

Der Mittellappen ist an den Rändern zurückgeschlagen und hat eine weißlich-gelbe Bänderung im hinteren Bereich. Im vorderen Bereich des Mittellappens sind meist zwei gelbe Flecken, manchmal ist auch nur einer zu beobachten. Das Anhängsel (am Mittellappen) ist meist unter die Lippe gebogen und gelblich-weiß. Das Speculum (=Mal, der andersfärbige Bereich im zentralen Feld der Lippe bei Ophrys-Arten) ist u-förmig am Grunde der Lippe. Die Blütezeit reicht von April bis Juli.

Verbreitung
Die Bienen-Ragwurz ist weit verbreitet in großen Teilen Europas (West-, Mittel- und Südeuropa). Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich bis nach Nordafrika und Südwestasien bis in den Kaukasus.

Gefährdung und Schutzstatus
Alle Orchideen stehen in ganz Österreich unter strengem Schutz. Die Bienen-Ragwurz ist bereits stark gefährdet.

Lebensweise
Sie bevorzugt Trockenrasen, feuchte und trockene Magerwiesen und lichte Wälder. Sie wächst ebenfalls auf Dünen, aufgelassenen Steinbrüchen und Waldrändern. Der Boden ist nährstoffarm, basen- oder kalkreich mit einer dünnen Humusschicht bedeckt. Ophrys apifera ist sowohl auf zu feuchtem als auch auf zu trockenem Boden nicht überlebensfähig.

Besonderes
Die Selbstbestäubung (Autogamie) der Bienen-Ragwurz: die Pollinien (Pollenpakete) befinden sich in den Antheren (Staubblättern), welche durch Streckung der Griffelsäule (Gymnostemiums) leicht herausragen. Nach Eintrocknung des zurückhaltenden Pollinienhäutchens fallen die Pollinien durch Windbewegungen heraus und treffen durch ein ausgeklügeltes Zusammenspiel die Narbe.

Ophrys apifera gehört durch ihre geringe Feuchtigkeitsresistenz zu den kurzlebigsten Ophrys-Arten.

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