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Drüsen-Springkraut

Impatiens glandulifera

Das Drüsen-Springkraut gelangte 1839 als Zierpflanze nach Europa. Die Art hat sich in den letzten Jahrzehnten massiv entlang von Bächen und Flüssen ausgebreitet. Ähnlich wie bei Gartenarbeiten entstehen auch durch die zurückgehenden Hochwässer gut gedüngte offene Böden. In diesen Lücken in der Krautschicht kann sich die einjährige Pflanze erfolgreich gegen heimischen Arten behaupten.

Merkmale
Das Drüsen-Springkraut ist eine einjährige 100-200 cm hohe Pflanze mit einem dicken, stark wasserhaltigen Stängel. Dieser ist knotig verdickt und verzweigt. Die Laubblätter sind gegenständig oder zu dritt in Quirlen angeordnet. Ihre Form ist eilanzettlich, zugespitzt mit gezähntem Blattrand. Die unteren Zähne und der Blattstiel sind mit Drüsen besetzt.

Die gestielten purpurroten Blüten sind 2,5-4 cm lang und in einer lockeren Traube angeordnet. Selten findet man auch rosa oder weiß gefärbte Blüten. Die in Kelch und Krone gegliederte Blütenhülle ist 2seitig symmetrisch mit einem geraden langen Sporn. Als Frucht wird eine mehrere cm lange zugespitzte Kapsel gebildet. An der Spitze berührt springt diese auf und schleudert die Samen bis zu 6 m weit weg. Die Blütezeit reicht von Juli bis August.

Verbreitung
Das Drüsen-Springkraut stammt ursprünglich aus Ostindien und dem Himalaya. Als Zierpflanze im 19. Jahrhundert in Europa eingeschleppt ist die Art v. a. entlang von Flüssen verwildert und heute in allen österreichischen Bundesländern häufig. Besiedelt werden Bachufer, Auwälder und feuchte Ruderalstellen. Das Drüsen-Springkraut ist eine Zeigerpflanze für feuchte, nährstoffreiche, meist sandig-lehmige Böden. Die Art kommt von den Tieflagen bis in die Montanstufe vor.

Gefährdung und Schutzstatus
Die Art ist nicht Bestandteil der heimischen Flora und deshalb weder als gefährdet noch als schützenswert einzustufen.

Lebensweise
Diese einjährige Pflanze ist bei uns v. a. in der Besiedlung offener, überschwemmter Flächen sehr erfolgreich. Wegen ihres raschen Wachstums kann sich das Drüsen-Springkraut gegenüber den heimischen Pflanzen dieser Standorte durchsetzen und verdrängt diese stellenweise völlig.

Dennoch ist die Art im Vergleich zu anderen Neophyten eher harmlos. Als einjährige Pflanze bildet das Drüsen-Springkraut keine festen Wurzelgeflechte, die das Aufkommen anderer Kräuter oder Gehölze nachhaltig verhindern.

Die Festigkeit und Form des hohlen dicken Stammes wird durch den Saftdruck in den Pflanzenzellen gewährleistet. An heißen Tagen kann bei direkter Sonneneinstrahlung oft nicht genug Wasser vom Boden aufgenommen werden um die Verdunstungsverluste auszugleichen. Die Pflanzen lassen dann ihre welkenden Blätter hängen, bis sie im Schatten oder in den Abendstunden wieder genug Flüssigkeit aufnehmen können. Auch abgerissene Pflanzen welken innerhalb weniger Minuten.

Besonderes
Eingeschleppte Pflanzen, sog. Neophyten sind für die natürlichen Lebensgemeinschaften mitunter recht problematisch. Jede heimische Pflanze bietet einer Vielzahl von Tieren, wie Schmetterlingsraupen, Käfer etc. Nahrung, Lebensraum und Unterschlupf. Im Laufe der Evolution hat sich ein komplexes Beziehungsgefüge aus Pflanzen, Pflanzenfressern und Beutegreifern entwickelt. Eingeschleppte Arten können abgesehen von wenigen blütenbesuchenden Insekten in der Regel nicht von der heimischen Tierwelt genützt werden.

Sie stellen für unsere Fauna gleichsam eine tote Struktur im Ökosystem dar, die noch dazu die bodenständigen Pflanzenarten zurückdrängt. Das Drüsen-Springgkraut stellt hier eine Ausnahme dar. Es wird inzwischen von Blattläusen und anderen pflanzenfressenden Insekten genutzt. Möglicherweise ist dies darauf zurückzuführen, dass es mit dem Großen Springkraut auch einen heimischen Vertreter dieser Gattung bei uns gibt.

Die Samen des Drüsen-Springkrauts schmecken nußartig. Wird die Fruchtkapsel und ein Teil des Fruchtstieles mitgegessen, kommt dazu noch der Balsamingeschmack, nach dem die ganze Pflanze intensiv riecht. Jedem Aubesucher kann nur nahegelegt werden, dies auszuprobieren.

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