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Gelber Hartriegel, Dirndlstrauch

Cornus mas

Der Gelbe Hartriegel ist eine sommergrüne, in Mittel- und Südeuropa heimische wärmeliebende Art, welche im Nationalpark auf höher gelegenen, trockenen Standorten vorkommt. Wegen der schon im März erscheinenden, leuchtend gelben Blütenstände und wegen der essbaren, vielfältig zu verwendenden Früchte wurde sie von alters her gern kultiviert.

Merkmale
In Mitteleuropa wächst der Gelbe Hartriegel (auch Dirndlstrauch oder Kornelkirsche genannt) zu einem bis zu 5 m hohen Strauch. Selten entwickelt er sich zu einem kleinen Baum mit lockerer, rundlicher Krone der durch intensives Austriebsvermögen des Stockes und der Wurzeln auffällt. Er ist sehr trägwüchsig und kann ein Alter von bis zu 100 Jahren erreichen. Die relativ schlanken und geraden Langtriebe des Gelben Hartriegels sind kurz behaart und von olivgrüner Farbe. Die Rinde ist gelblichgrau, dünn, rissig, kleinschuppig und blättert ab. Laub- und Blütenknospen haben verschiedene Gestalt: kugelig und gestielt die Blüten, länglich zugespitzt und sitzend die Blattknospen.

Die Blätter sind nur schwer von seinem Verwandten, dem Roten Hartriegel zu unterscheiden. Bei beiden sind sie 4-10 cm lang, 2,5-4 cm breit, gegenständig, oberseits glänzend mattgrün und unterseits hellgrün. Als sicheres Unterscheidungsmerkmal dient allein die Anordnung der Behaarung: Haarbüschel ("Bärte") finden sich in den Achseln der Blattadern beim Gelben Hartriegel. Auffallend die in allen tiefen Rottönen stattfindende Herbstverfärbung der Laubblätter. Demgegenüber abstehende Einzelhaare auf der gesamten Blattfläche beim Roten Hartriegel.

Die im zeitigen Frühjahr - lange vor dem Laubaustrieb - erscheinenden goldgelb leuchtenden Blüten stehen auf 5 mm langen Stielen in 10- bis 25-blütigen kleinen Trugdolden. Die Steinfrüchte sind bei Reife (August bis Oktober) leuchtend rot, bis 12 mm lang und etwa 5 mm breit und von angenehmem süßsäuerlichem Geschmack.

Verbreitung
Der Gelbe Hartriegel ist fast über ganz Mittel- und Osteuropa und im Mittelmeergebiet verbreitet. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt im Mittelmeerraum und an den Küsten sowie im Hinterland des Schwarzen Meeres. Allerdings ist noch nicht eindeutig geklärt, ob es sich bei dem Vorkommen im Mittelmeergebiet um die natürliche Verbreitung handelt oder um die Nachkommen von Gartenpflanzen.

In Österreich in allen Bundesländern vertreten, in Tirol, Salzburg und vermutlich auch Kärnten verwildert, im Nationalpark als trockenheitsliebender Strauch zerstreut bis selten nur auf den höher gelegenen Standorten der Harten Au und auf Uferwällen anzutreffen.

Gefährdung und Schutzstatus
In Europa regional gefährdet, so etwa in Bayern, in Österreich regional gefährdet, z. B. im Kärntner Becken und dem südöstlichen Alpenvorland. Im Nationalparkgebiet zerstreut bis selten vorkommend, aber nicht als gefährdet eingestuft.

Lebensweise
In Mitteleuropa wächst der Dirndlstrauch vornehmlich auf sonnigen Hängen, in Hartholz-Auwäldern, lichten Eichenbeständen, gern auch an Waldrändern und Wegrändern. Er liebt lockeren, humosen, kalkhältigen Boden und wächst in der Ebene und im Hügelland. Der Gelbe Hartriegel gilt als Charakterart der submediterranen Flaumeichen-Wälder und subkontinentalen Eichen-Steppenwälder.

Besonderes
Der Gelbe Hartriegel hat das härteste Holz aller einheimischen Holzgewächse. Im Querschnitt setzt sich ein tief rotbrauner Kern scharf von einem rötlich-weißen Splint ab. Es ist zäh, lässt sich schwer spalten aber gut polieren und schwindet stark. Die schwere Spaltbarkeit des Holzes war auch schon den Griechen und Römern bekannt, die es daher zur Herstellung von Lanzenschäften verwendeten. Es wird auch gerne von Drechslern verarbeitet. Daneben diente es zur Herstellung von Werkzeugstielen, Radspeichen und Leitersprossen.

Ansonsten schenkte man der Verwendung der Früchte mehr Aufmerksamkeit. Neben Marmeladen und Gelee waren auch eingelegte Früchte schon in der Antike bekannt. Da die Früchte wenig Fruchtfleisch aufweisen ist die Herstellung dieser Produkte sehr arbeitsintensiv und teils aus der Mode gekommen. Auch als frühe Bienenweide und Heckenpflanze kommt der Art eine gewisse Bedeutung zu.

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