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Gewöhnliche Esche

Fraxinus excelsior

Die Esche zählt zu den hochwachsenden heimischen Laubbäumen. Bevorzugt auf den Standorten der Feuchten Harten Au vorkommend kann sie Höhen bis 40 m erreichen. Die Esche besitzt große, charakteristisch gefiederte Blätter und einen geraden, im Alter von einer grauen bis schwärzlichen rissigen Borke bedeckten Stamm. Aufgrund ihrer hohen Holzqualität zählt die Esche zu den sogenannten Edellaubhölzern.

Merkmale
Die Esche ist ein bis 40 m hoher Baum mit kugelförmiger Krone und erreicht Stammdurchmesser bis zu 2 m. Das Höchstalter beträgt 250-300 Jahre. Eschenrinde ist zunächst grau oder grünlich, mit spärlichen Lentizellen versehen und kahl. Im Alter ensteht daraus eine längsrissige, breit gerippte Netzborke mit grauer bis schwärzlicher Farbe. Die Esche hat eine tiefgehende Pfahlwurzel und im Alter weit streichende Seitenwurzeln.

Die Knospen sind kurz pyramidenförmig, dicht filzig mit schwarzen und gerbstoffhaltigen Haaren versehen die dem Frost- und Verdunstungsschutz dienen. Die Endknospe ist auffallend größer als die Seitenknospen, erreicht Längen und Breiten bis 1 cm und wirkt etwas zusammengedrückt. Die gefiederten Blätter sind 20 - 25 cm lang und setzen sich zumeist aus 11 an einer Mittelrippe sitzenden Fiederblättchen zusammen. Diese sind oval länglich, vorne spitz und gezähnt. Da die Streu sehr nährstoffreich ist und sich rasch zersetzt, trägt die Gemeine Esche entscheidend zur Bodenverbesserung bei.

Die Eschen blühen und fruchten erstmals zwischen dem 30. und dem 40. Lebensjahr. Aus den Seitenknospen brechen noch vor dem Laubaustrieb rote, in dichten Büscheln angeordnete Blüten hervor (Windblüter). Die zahlreichen Früchte, einsamige Nüsschen mit zungenförmigen Flügeln, hängen in Rispen mitunter bis zum Herbst des folgenden Jahres am Baum und werden vom Wind verbreitet. Die Samen sind bis zu 2 Jahre keimfähig. Das gut zu bearbeitende Holz ist ringporig, schwer, zäh, elastisch, hat einen breiten gelblichen oder weiß-rötlichen Splint, einen hellbraunen Kern und reißt nicht.

Verbreitung
Die Gemeine Esche ist in ganz Europa weit verbreitet. Ihr Vorkommen reicht von den Britischen Inseln über Mittel- und Osteuropa bis zum Kaukasus und Kleinasien. Häufig angepflanzt ist sie auch in allen Bundesländern Österreichs natürlich vorkommend. Im Nationalpark kommt sie zerstreut in der Frischen Harten Au vor.

Gefährdung und Schutzstatus
Bis vor kurzem weder in Österreich noch in Europa gefährdet. Durch die Einschleppung des asiatischen Pilzes Hymenoscyphus fraxineus tritt mittlerweile das Eschentriebsterben als bedrohliche Krankheit auf. Weitere Informationen: www.esche-in-not.at

Lebensweise
Die Gemeine Esche ist die wirtschaftlich wichtigste und wertstabilste Hartholzart der Au. Sie zählt zu den anspruchsvollsten Baumarten und ist die Charakterbaumart der flussbegleitenden Edelholzmischwälder Europas. Sie wächst in Flusstälern, krautreichen Au- und Schluchtwäldern und auch in anderen feuchten Buchenwaldgesellschaften. Ihr Verbreitungsschwerpunkt sind jedoch die Hartholz-Auwälder. Sie gedeiht auf tiefgründigen, nährstoff- und basenreichen, frischen bis feuchten Lehm- und Tonböden. Stagnierende Nässe verträgt sie jedoch nicht.

Sie ist sehr lichtbedürftig und gegen Spätfröste empfindlich. Neben dieser "Wasseresche" gibt es noch die sogenannte "Kalkesche", die auf verhältnimäßig trockenen, kalkreichen und flachgründigen Standorten gedeiht. Wie auch andere Vertreter des Auwaldes besitzt die Esche die Fähigkeit, sich über Stockausschläge zu vermehren.

Besonderes
In der germanischen Mythologie spielt die Esche als riesiger, immergrüner Weltenbaum "Iggdrasil" eine bedeutende Rolle. Sie umspannt mit ihrer gewaltigen Krone Weltall, Himmel und Erde und verbindet mit ihren Wurzeln die Reiche der Götter, Riesen und Menschen. Die Zweige der Esche wurden an Türen von Viehställen als Schutz gegen Unwetter und Donner angebracht. Seit der Antike ist das Holz der Esche als Waffenmaterial vor allem für Speere und Bögen begehrt (Schon Homer lobte die Güte des Eschenholzspeeres). Sie liefert ein festes, ungewöhnlich elastisches Holz das nicht nur für den Kampf und die Jagd erforderlich war, sondern auch gerne zur Herstellung von Reifen, Leitern, Wagen, Schlittenkufen, Rudern, Ackergeräten und belastbaren Werkzeugen herangezogen wurde.

Die wichtigste Verwendung des Eschenholzes ist heute die Herstellung von Sportgeräten, Werkzeugstielen, Möbeln und Deckfurnieren. Eschenlaub war früher ein wichtiges Winterfutter für das Vieh, das teilweise an eigens dafür angelegten Schneitelbäumen gewonnen wurde, indem es im Sommer geschnitten und getrocknet wurde. Die Verwendung des Eschenlaubes für Futterzwecke ist bereits so alt, dass in der germanischen Mythologie davon berichtet wurde.

Die Verwendung von Blättern und Samen zur Linderung von Rheuma und Gicht hat sich bis heute erhalten. Der Absud aus der Rinde junger Äste galt lange Zeit als Fiebermittel. Der frische, schleimreiche Bast wurde früher zur Heilung von Wunden herangezogen (Wundholzbaum).

Informationsbroschüre zum Artenschutzprojekt Gewöhnliche Esche

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