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Gewöhnlicher Blutweiderich

Lythrum salicaria

Der Blutweiderich hat seinen Namen weniger von seinen auffälligen roten Blüten, sondern weil er früher zur Stillung von Blutungen verwendet wurde. Die Blätter der Pflanze sehen Weidenblättern ähnlich. Der Blutweiderich ist für den Übergangsbereich zwischen Wasser und Land typisch. Aufgrund der auffälligen Blütenstände ist die Pflanze am Rand von Augewässern leicht zu entdecken.

Merkmale
Der Blutweiderich ist eine 50 bis max. 150 cm große ausdauernde Hochstaude, die alljährlich aus einem kompakten verholzten Wurzelstock austreibt. Die aufrechten, im Querschnitt deutlich kantigen Stängel sind nach oben zu verzweigt und kurz behaart. Die stängelumfassenden Laubblätter sind schmal bis breit lanzettlich und haben einen abgerundeten herzförmigen Spreitengrund.

An der Stängelspitze sind lange ährige Blütenstände ausgebildet. Sie können mehr als 100 purpurrote Einzelblüten enthalten und beginnen von unten her nacheinander zu blühen. Die Blütezeit reicht von Juni bis September. Die Einzelblüten besitzen einen röhrigen Kelch wobei Außen- und Innenkelchzähne verschieden lang sind. Die 6 roten Kronblätter sind nicht verwachsen. Es gibt 3 verschiedene Blütentypen die sich voneinander in Griffel- und Staubblattlänge unterscheiden.

Als Frucht wird eine 2klappig aufspringende Kapsel gebildet. Die Samen sind mit Schleimhaaren ausgestattet die sich leicht z. B. an das Gefieder von Wasservögeln heften und so verbreitet werden.

Verbreitung
Der Gewöhnliche Blutweiderich kommt in Europa, Asien und Nordamerika sowie in Südwestaustralien vor. Die Art ist in Österreich in allen Bundesländern bis in die Montanstufe verbreitet. Besiedelt werden Ufersäume, nasse Wiesen, Niedermoore, Gräben und Röhrichte. Im Nationalpark Donau-Auen ist der Blutweiderich an den besonnten Ufersäumen entlang von Alt- und Seitenarmen häufig anzutreffen.

Gefährdung und Schutzstatus
Die Art ist nicht gefährdet.

Lebensweise
Der Blutweiderich besiedelt verschiedenste feuchte bis nasse Lebensräume. Für die Konkurrenzkraft der Art ist es wichtig, dass die auftretenden Erbanlagen in vielen Kombinationen getestet werden. Die genetisch an die jeweiligen Standortsbedingungen am besten angepassten Pflanzen wachsen am besten und setzen sich durch. Um Inzucht zu verhindern und eine Durchmischung und Neukombination des Erbgutes zu gewährleisten brauchen Pflanzen eine gut funktionierende Fremdbestäubung.

Beim Gewöhnlichen Blutweiderich gibt es aus diesem Grund 3 morphologisch verschiedenen Blütentypen. Durch eine unterschiedliche Griffel- und Staubblattlänge wird eine Selbstbestäubung innerhalb der Blüte unmöglich und die Chance für die Pollenübertragung aus benachbarten Blüten erhöht.

Besonderes
Die Pflanze wurde wegen ihres hohen Gerbstoffgehalts bereits im 16. Jahrhundert zum Gerben von Leder verwendet. Blüten und Wurzeln des Blutweiderichs enthalten neben den Gerbsäuren auch Pektin und ätherische Öle.

Die Art wurde auch zur Blutstillung und zur Behandlung von Ruhr und Durchfallerkrankungen genutzt. Die jungen Sprosse und Laubblätter können als Wildgemüse gegessen werden.

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