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Großes Springkraut

Impatiens noli-tangere

Das Große Springkraut ist die einzige heimische Art dieser Gattung in Österreich. Im Nationalpark Donau-Auen sind die zwei eingeschleppten Arten, das Drüsen-Springkraut und das Kleine Springkraut häufiger. Allen gemeinsam ist der Schleudermechanismus, bei dem die Samen bis 6 m weit katapultiert werden.

Merkmale
Das Große Springkraut ist eine einjährige 30 - 100 cm hohe Pflanze mit einem knotig verdickten, stark wasserhaltigen Stängel. Die Laubblätter sind wechselständig angeordnet und von eiförmiger bis ovaler zugespitzter Form. Der Blattrand ist stumpf gesägt und der Blattgrund ist mit Drüsen besetzt.

Die lang gestielten goldgelben Blüten sind 2- 3,5 cm lang und in einer lockeren blattachselständigen Traube angeordnet. Die Blütenhülle ist 2seitig symmetrisch mit einem langen gekrümmten Sporn. Die Blütezeit reicht von Juli bis August.

Als Frucht wird eine mehrere cm lange walzliche Kapsel gebildet. An der Spitze berührt rollen sich die Fruchtblätter blitzschnell nach außen und schleudern die Samen weit weg.

Das sehr ähnliche Kleine Springkraut, Impatiens parviflora hat spitzere Blätter die am Rand kleiner und schärfer gesägt sind. Die Blüten sind kleiner und von blassgelber Farbe. Der Sporn ist kurz und gerade.

Verbreitung
Die Art kommt von Europa bis Japan vor. In Österreich ist das Große Springkraut in allen Bundesländern verbreitet und häufig. Als Standorte werden feucht- schattige Waldstellen, Schluchtwälder, Bachränder und Auwälder besiedelt. Die Pflanze nützt die Tieflagen und die Montanstufe. Das Kleine Springkraut Impatiens parviflora stammt aus Mittelasien (Tadschikistan, Kaschmir), besiedelt die gleichen Standorte und ist inzwischen vielerorts die häufigere Art.

Gefährdung und Schutzstatus
Die Art ist nicht gefährdet.

Lebensweise
Die Festigkeit des Stieles wird beim Großen Springkraut durch den Saftdruck in den Pflanzenzellen gewährleistet. Die durchscheinenden hellgrünen Stängel haben fast kein mechanisches Stützgewebe. Abgerissene Pflanzen welken daher innerhalb weniger Minuten.

Die großen goldgelben Blüten bieten im Bereich des langen Spornes den bestäubenden Insekten Nektar. Solche mit einem langen Rüssel sind hier im Vorteil. Einigen Hummel-Arten ist es aber zu mühsam sich durch die enge Blüte bis zum Nektar vorzukämpfen. Sie beißen seitlich Löcher in den Sporn und kommen so zum Nektar, ohne die Blüten zu bestäuben.

Besonderes
Der wissenschaftliche Name Impatiens noli-tangere bedeutet übersetzt "das ungeduldige Rührmichnichtan" und bezieht sich auf die reifen walzlichen Fruchtkapseln. In diesen steht eine zentrale Säule unter hoher Gewebespannung. Schon bei leichter Berührung oder Erschütterung trennen sich die Fruchtblätter voneinander indem sie sich blitzartig nach außen rollen. Die Samen werden durch diesen Ruck weggeschleudert. Sie überleben als einziger Pflanzenteil den Winter, um im nächsten Frühjahr wieder auszutreiben.

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