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Hunds-Rose

Rosa canina

Die Hunds-Rose ist eine der in Europa am häufigsten vertretenen Wildrosen-Arten. Sie ist sehr formenreich und umfasst etwa 60 Varietäten. Der in den Donau-Auen selten vorkommende, kräftige, bis 4 m hohe und sehr stachelige Strauch ist stark verzweigt, er bildet zahlreiche Ausläufer.

Die im September/Oktober reifenden Früchte - die Hagebutten - werden seit altersher in der Volksmedizin verwendet und wirken z. B. durch ihren hohen Vitamin-C-Gehalt gerade in der kalten Jahreszeit vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten.

Merkmale
Die Hunds-Rose ist ein raschwüchsiger, winterkahler, bis 4 m hoher, mit zahlreichen Stacheln bewehrter und im Freistand weitausladender Strauch. Die bis zu 1 m tief gehenden Wurzeln bilden zahlreiche Ausläufer, deren Wurzelschößlinge mit Hilfe der Stacheln im Gestrüpp anderer Sträucher emporklimmen können (Spreizklimmer) und dadurch beachtliche Höhen erreichen. Diese Schößlinge sind besonders stark bestachelt und bilden mit der Zeit kaum zu durchdringende Dickichte die vielen Vögeln und Kleinsäugern sicheren Unterschlupf bieten.

Die jungen Triebe sind grün und schwach bereift. Die zunächst olivbraune bis rötliche Rinde wird später grau und ist mit hakig rückwärtsgebogenen und stark stechenden Stacheln besetzt. Die rötlichen Knospen sind eiförmig bis rundlich und stehen schief von Trieb ab. Die wechselständigen Laubblätter sind gefiedert und bestehen aus 5 bis 9 eiförmig bis elliptisch zugespitzten Fiederblättchen, deren Rand einfach oder doppelt gesägt und meist drüsenlos ist. Die Blattoberseite ist stets dunkel- bis bläulichgrün, die Unterseite heller. Die schmalen Nebenblätter sind der ganzen Länge nach mit dem Blattstiel verwachsen.

Die zumeist blassrosa, selten weißen Blüten haben 4 bis 6 cm im Durchmesser und stehen einzeln bis zu dritt in Doldenrispen am Ende von Kurztrieben. Die Hauptblütezeit erstreckt sich von Mai bis Juni.

Ab dem Spätsommer reifen die 1,5 bis 3 cm großen Hagebutten die auch den Winter über am Strauch verbleiben und eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel darstellen. Wie alle Rosen-Früchte sind auch die Hagebutten Sammelnussfrüchte. Sie sind glatt, fleischig, zunächst orangerot, später kräftig scharlachrot, säuerlich schmeckend und reich an Fruchtsäuren, Zucker, Mineralstoffen, Gerbstoffen, Carotin, Vitamin B1, B2 und vor allem viel Vitamin C. Das harte, schwere, rötlich-weiße Holz ist als Drechslerholz sehr begehrt.

Verbreitung
Bis auf Island und große Teile Skandinaviens ist die Hunds-Rose in ganz Europa und Teilen Nordafrikas verbreitet und dringt über die Türkei bis ins westliche Asien vor. In Österreich häufig und in allen Bundesländern vorkommend, begegnet man ihr im Nationalpark Donau-Auen nur selten, etwa in Wiesengebüschen, Waldrändern auf hochgelegenen Standorten der Harten Au sowie im Hangwald.

Gefährdung und Schutzstatus
Weder in Österreich noch in Europa gefährdet.

Lebensweise
Die Hunds-Rose ist eine wärmeliebende Licht- und Halbschattart und bevorzugt lockere, tiefgründige, kalkhaltige, mäßig trockene bis frische und nährstoffreiche Böden. Man findet sie in Gebüschen, an Wegrändern, Hecken, trockenen Hängen und mageren, aufgelassenen Weiden. Sie ist von der Ebene bis in Höhen von 1500 m (Atlasgebirge 2200 m !) anzutreffen und eignet sich wegen ihres ausgedehnten Wurzelsystems als Pionierpflanze zur Bodenbefestigung.

Besonderes
Schon im Altertum wurden die Hagebutten als Nahrung und in der Volksmedizin genutzt. Der Name Hunds-Rose geht auf die Verwendung des Wurzelsaftes gegen Tollwut zurück. Für medizinische Zwecke werden die Blütenknospen, die Blätter sowie die Schale und die Kerne der Hagebutte verwendet. Die bei schwacher Hitze getrocknete Schale und die zerstoßenen Kerne werden für die Zubereitung schmackhafter Tees eingesetzt. Diese wirken adstringierend, abführend, harntreibend und halfen gegen Skorbut.

Die Hagebutten eignen sich weiters für die Herstellung von Marmelade, Fruchtweinen und Brotaufstrichen. Die von der Rosengallwespe verursachten Rosen- oder Schlafäpfel sind auffällige Gallbildungen auf den Blättern der Hunds-Rose. Unter dem Kopfkissen versteckt sollten die Gallen den Schlaf herbeiführen.

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