Nationalpark-Donau-Auen-25624-7-Flora-Krautige-Kleines-Knabenkraut,Baumgartner.JPG
Nationalpark-Donau-Auen-9997-7-Flora-Krautige-Orchideen--Kleines-Knabenkraut,MA49.jpg

Orchideen – Kleines Knabenkraut

Anacamptis morio

Das Kleine Knabenkraut gehört zur Familie der Orchideengewächse und ist auch unter dem Namen Frühlingsknabenkraut bekannt, was auf seine frühe Blütezeit (April bis Juni) hinweist. Der Name mório kommt aus dem Griechischen (moros), bedeutet Narr, närrisch und bezieht sich auf die Blüte, die sich mit einer Narrenkappe vergleichen lässt.

Merkmale
Das Kleine Knabenkraut wird 10 bis 25 cm hoch, seltener auch bis zu 40 cm. Die Blüten sind purpurfarben, violett bis rosa, vereinzelt gibt es auch weiße Exemplare.

Alle Blüten haben auf der Außenseite eine deutlich grüne Nervatur. Die Lippe ist breiter als lang und 3lappig, der Mittellappen ist schwach 2teilig und an der Spitze ausgerandet, der Seitenlappen oft zurückgeschlagen. Der Sporn wächst horizontal bis aufwärts gebogen. Der Blütenstand ist kurz und trägt 5-20 mittelgroße meist locker angeordnete Blüten.

Die Laubblätter, meist 6-9, lanzettlich und ungefleckt, sind rosettig gehäuft. Die Grundblätter werden bereits im Herbst gebildet und überwintern.

Verbreitung
Fast ganz Europa, sie fehlt in Mittel- und Nordskandinavien und im östlichen Russland sowie in Portugal und Westspanien.

Gefährdung und Schutzstatus
Die Pflanzenfamilie der Orchideen ist in Österreich zur Gänze voll geschützt und das Kleine Knabenkraut gehört zu den gefährdeten Arten (regional sogar zu den stark gefährdeten Arten). Stellenweise gehäuftes Vorkommen dieser Orchidee im Nationalpark Donau-Auen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich dabei um eine seltene Art handelt.

Lebensweise
Anacamptis mório liebt ungedüngte Wiesen und lichte Wälder. Das Kleine Knabenkraut ist eine Sonnenpflanze auf trockeneren bis wechselfeuchten Standorten. Im Nationalpark Donau-Auen ist sie vorwiegend auf den Heißländen der Lobau zu finden.

Besonderes
Aus den Knollen des Kleinen Knabenkrauts wurde früher mancherorts ein reizmindernder Schleimstoff, der sogenannte Salep gewonnen.

Das Sammeln der Knollen sowie gemähte und überdüngte Wiesen haben den Bestand aber sehr zurückgedrängt bzw. zur Vernichtung vieler Standorte geführt.

Neuigkeiten aus dem Nationalpark Donau-Auen Newsletter abonnieren
🍪

Wir verwenden Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, andere helfen uns dabei die Nutzungserfahrung zu verbessern.