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Lippenblütler – Wald-Ziest

Stachys sylvatica

Den Wald-Ziest kann man verbreitet in Wäldern finden und er ist eine der wenigen Blütenpflanzen, die auch in schattiger Umgebung blühen. Trotzdem kann es passieren, dass er recht schnell übersehen wird. Beim Zerreiben von Pflanzenteilen ist ein unangenehmer Geruch zu vernehmen, der an Wanzen erinnert.

Merkmale
Die ausdauernde mehrjährige Pflanze aus der Familie der Lippenblütler wird bis zu 120 cm hoch, die Blätter werden von einem im oberen Bereich verzweigten, aufrechten Stängel getragen. Typischerweise ist dieser 4kantig und weich behaart. Die ebenfalls behaarten Blätter wachsen kreuzgegenständig mit herzförmigem Grund, an der Oberfläche erscheinen sie runzelig. Sie erreichen eine Länge von bis zu 15 cm und laufen zugespitzt aus. Der Blattrand ist gesägt. Die Form der Blätter kann der Form von Brennnesselblättern ähneln.

Die Blüten sind meist weinrot oder dunkelrot gefärbt und sind von Juni bis in den September zu sehen. Auf der Unterlippe der Blüte befindet sich eine markante weiße Zeichnung. Der traubenähnliche Blütenstand bildet eine Scheinähre und wird von bis zu 6 scheinquirlig in den Blattachseln stehenden Blüten gebildet. Die Form des Blütenstandes ist auch im Gattungsnamen „Stachys“ enthalten, der aus dem Griechischen stammt und „Ähre“ bedeutet.

Die Früchte bestehen aus 4 3kantigen und glänzenden Teilfrüchten mit einer Größe von ungefähr 2 mm.

Verbreitung
Das Hauptverbreitungsgebiet erstreckt sich über das gemäßigte und kühlere Europa. Es werden Meereshöhen von bis zu 1700 m besiedelt.

Gefährdung und Schutzstatus
Für den Wald-Ziest besteht keine Gefährdung.

Lebensweise
Den Wald-Ziest trifft man in der Krautschicht von Laubwäldern an. Wenn der Standort passt so breitet sich die Pflanze schnell mittels langen unverdickten und unterirdischen Ausläufern aus, so dass eine Bestandsgruppe entsteht. Der Boden sollte feucht und nährstoffreich sein und zusätzlich einen ausreichenden Stickstoffgehalt aufweisen. Die Blüten werden von Bienen und Schwebfliegen bestäubt, es kommt jedoch auch zur Selbstbestäubung.

Besonderes
Auch als essbare Wildpflanze ist Stachys sylvatica interessant. Im Frühjahr können die jungen Triebe und Blätter roh im Salat verzehrt werden. Für jene die ein Blattgemüse daraus kochen wollen hat der Wald-Ziest eine Überraschung bereit: Der Geschmack erinnert nämlich stark an Steinpilzgerichte. Des Weiteren können die Blätter auch getrocknet werden und zermahlen als Würze dienen.

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