Dieses beliebte Naherholungsgebiet Wiens zu entdecken, erfordert Geduld und genaues Beobachten, um die vielen verborgenen Bewohner zu erleben. Der Wiener Nationalparkteil ist ein ehemals durchströmtes Donaugebiet, das durch die Regulierung des Flusses Ende des 19. Jahrhunderts von der oberflächlichen Wasserversorgung fast völlig abgeschnitten wurde. Nur vom sogenannten Schönauer Schlitz aus – schon auf niederösterreichischem Gebiet - wird Wasser aus der Donau in die Lobau zurückgestaut. Hauptsächlich reguliert sich der Wasserspiegel in der Lobau nun über das Grundwasser.
Doch die Spuren des Wassers sind immer noch sichtbar. Sowohl Ortsbezeichnungen wie „Häufl“, als auch Gräben und feuchte Senken in der Landschaft zeigen, wo früher Inseln und Flussarme verlaufen sind. Der Schotter im Boden wirkt wie ein Filter für das Grundwasser und sorgt für dessen ausgezeichnete Qualität. Grundwasser aus der Lobau ist eine wichtige Trinkwasserreserve für die Stadt Wien.
Wo der Schotter durch die fehlende Strömung nicht mehr weg getragen werden konnte, haben sich Heißländen entwickelt. sie erinnern an afrikanische Savannen, mit ihrer sehr dornigen Vegetation und vielen trockenheitsliebenden Tierarten.
Die Altwässer der Lobau verschilfen stark, bieten damit aber auch einer ganz speziellen Vogelwelt einen Lebensraum. Schwimmend oder kletternd zwischen den Schilfhalmen bleiben die Vögel zwar fast unsichtbar, sind jedoch deutlich zu hören. Der allgegenwärtige Biber betätigt sich als Landschaftsgestalter und schafft Sonnenplätze für eine besonders seltene Tierart, die Europäische Sumpfschildkröte.
Mehr noch als in anderen Bereichen der Donau-Auen gibt es in der Lobau weite, offene Flächen. Viele Wiesen wurden aus jagdlichen Gründen schon frühzeitig angelegt, den Hirschen sind sie während der Brunft wichtige Treffpunkte. Einige Felder, die bis in die 1990iger Jahre bestanden haben, wurden mit Gründung des Nationalparks aufgegeben und in Brachflächen umgewandelt.
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