Als ich am 13. Januar frühmorgens mit dem Auto von meinem Zuhause im Südburgenland Richtung Nationalpark-Zentrum aufbrach, voller Vorfreude und mit klopfendem Herzen, ahnte ich noch nicht, welchen Eindruck die kommenden drei Monate bei mir hinterlassen würden.
Die herzliche Begrüßung durch das Team war der erste Höhepunkt meiner Ankunft. Vom ersten Moment an fühlte ich mich willkommen und gut aufgehoben, die Offenheit mit der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf mich zugingen ließ mich meine Sorgen sofort vergessen. Jede und jeder von ihnen bringt eine spürbar einzigartige Perspektive und Leidenschaft für seine Arbeit und das Erbe des Ortes mit. Diese inspirierenden Begegnungen und dieser Austausch in Kombination mit gemeinsamen Gesprächen, Projekten und Exkursionen schufen nicht nur ein starkes Gemeinschaftsgefühl, sondern erweiterten auch meinen persönlichen und fachlichen Horizont und gaben mir tiefe Einblicke in den jeweiligen Fachbereich und die vielfältigen Aufgaben im Nationalpark und der Schlossinsel.
Herausfordernd, jedoch erfüllend würde ich die Vielfalt der mir betrauten Aufgaben auf der Schlossinsel beschreiben – jeder Tag brachte neue Arbeit und Lernmöglichkeiten mit sich. Es bereitete mir enorme Freude, die Schlossinsel gemeinsam mit meinen Kolleginnen Sarah und Carola für die kommende Besuchersaison vorzubereiten und diese auch in der Saison gemeinsam mit ihnen zu betreuen. Egal ob Wände streichen, Zäune bauen, Schilder reparieren, Tiere füttern oder Gäste und Freiwilligengruppen betreuen: Wir waren stets ein motiviertes eingespieltes Trio und ich schätzte die Zusammenarbeit mit Ihnen sehr. Es wurde auch stets Rücksicht auf meine eigenen Interessen genommen und diese wurden auch gefördert, was im Rahmen meines Abschlussprojekts sichtbar wurde. Hierfür wurde ein Teil der Benjeshecke mit gefundenen Spuren von interessanten Pilzen und Insekten und den jeweiligen Beschreibungen dazu von mir gestaltet. Auch einige kleine Projekte wurden gemeinsam durchgeführt, wie etwa die Planung eines neuen Schaukastens, der dem Lebensraum von Flussregenpfeifern nachempfunden ist. Zusätzliche Highlights waren für mich die Geburt eines Lämmchens und der Besuch der Greifvogel- und Eulenauffangstation in Haringsee.
Die Arbeit inmitten der historischen Mauern des Schlosses und der prachtvollen Natur ringsherum erinnerten mich an die enorm wichtige Bedeutung des Naturschutzes. Mit jedem Tag wuchs meine Wertschätzung für diesen einzigartigen Ort und die Menschen, die ihn mit so viel Hingabe pflegen, mehr und mehr. Zudem war es ein Highlight, zu erfahren, wie sich die Schlossinsel im Jahreszeitenverlauf veränderte. War es im Winter noch klirrend kalt und frostig, so begrüßte uns der Frühling im März mit den ersten Insekten und duftenden Frühlingsboten.
Abschließend blicke ich mit großer Dankbarkeit auf mein Praktikum zurück. Es war für mich weit mehr als eine berufliche Erfahrung. Die Zeit hier hat mir nicht nur wertvolle Einblicke in die Natur und Umweltpädagogik gegeben, sondern auch gezeigt, wie wichtig es ist, unsere einzigartigen Lebensräume zu schützen. Zwischen alten Bäumen, seltenen Tieren und stillen Wasserarmen durfte ich erleben, wie lebendig und vielfältig dieser Ort ist. Was ich aus meinem Praktikum auf der Schlossinsel mitnehme? Viel Schlamm an den Schuhen, einen Kopf voller neuer Eindrücke und Wissen – und vor allem: Lust auf mehr! Mehr Natur, mehr Engagement, mehr Zusammenarbeit mit Menschen, die an eine bessere Zukunft glauben. Ich nehme viele schöne Erinnerungen, neue Erfahrungen und ein tieferes Verständnis für unsere Natur mit – und auch ein kleines Stück Schlossinsel im Herzen. Dieses Praktikum war für mich ein Anfang, kein Abschluss, hier wurden mir neue Wege eröffnet – nicht nur beruflich, sondern auch persönlich. Die Erinnerungen an diese drei Monate werde ich im Herzen tragen.
Lea Braun
Praktikantin im Nationalpark Donau-Auen