Als ich im Herbst 2024 nach einem Praktikum suchte, sprang mir gleich das Schlossinselpraktikum des Nationalpark Donau-Auen ins Auge. Aufgrund einer Exkursion während meines Masterstudiums hatte ich schon die Gelegenheit gehabt, den Nationalpark erstmalig kennenzulernen und beschloss aufgrund dieser Eindrücke, mich sogleich zu bewerben. Glücklicherweise war noch im Zeitraum Mai bis Juli 2025 ein Platz frei und ich konnte in mein Praktikum starten. Ich wurde herzlichst vom Team der Schlossinsel und des Natur- und Wissenschaftsbereiches begrüßt. Mir wurde an meinem ersten Tag gleich die Schlossinsel mit ihren tierischen Bewohnern gezeigt.
Aufgrund der Maul- und Klauenseuche waren die Schafe während des ersten Monats meines Praktikums außerhalb des Besucherbereichs untergebracht. Nach Aufhebung der Maßnahmen konnten sie aber wieder in ihr richtiges Gehege ziehen.
Zu meinen regelmäßigen Aufgaben zählten die Fütterung und Pflege der Fische, Donau-Kammmolche, Rotbauchunken, Schafe und Ziesel. Dienstags fand immer eine Schaufütterung der Schildkröten und Schlangen statt. Täglich müssen die Stationen auf der Schlossinsel auf Vollständigkeit und Funktionalität kontrolliert und bei Bedarf repariert werden. Die Pflege des Teiches und der Aquarien, aber auch gärtnerische Aufgaben wie das Mähen des Rasens, Bepflanzung von Beeten, Rückschnitt von Hecken, Jäten der Beete und des Spielplatzes, Gießen der Beete etc. waren Teil meiner Tätigkeiten.
Während meines Praktikums setzte ich auch einige kleine Projekte um. Dazu zählte die Neugestaltung des Totholzschlosses sowie die Erstellung zweier Suchspiele. Beim ersten wird den Gästen der Eisvogel nähergebracht, beim zweiten können sie Knochen einiger Tierarten auf einem Waldweg suchen. Auch wurden zwei Aquarien neugestaltet und besetzt. Jetzt können die Gäste Schlammpeitzger und Kaulquappen des Laubfroschs beobachten.
Auch einmalige Tätigkeiten wie Baumsicherungsmaßnahmen, Übersiedelung ins neue Büro, Erneuerung der Baumstämme für den Wasserspielplatz, Unterstützung beim Scheren der Schafe und Mithilfe beim Filmdreh für das 30-jährige Gründungsjubiläum des Nationalparks nächstes Jahr zählten zu meinen Aufgaben.
In den drei Monaten, die ich auf der Schlossinsel beschäftigt war, durchliefen drei Kadaver auf der Station „Tod und Leben“ den Prozess der Verwesung. Es war sehr spannend, die Stadien live mitverfolgen zu können. Nach Abschluss wurden die Knochen gebleicht bzw. entsorgt.
Ich hatte auch die Gelegenheit, an einigen Exkursionen teilzunehmen. Zu den Highlights gehörten die Seeadlerbesenderung mit dem WWF, die 3-tägige Exkursion in den Nationalpark Gesäuse, ein Tagesauflug zum Nationalpark Neusiedlersee - Seewinkel und die Vogelberingung in Hohenau. Durch drei ganz- bzw. halbtägige Exkursionen wurden mir außerdem die Maßnahmen, die im Nationalpark Donau-Auen durchgeführt wurden bzw. werden, nähergebracht.
Das Praktikum war unglaublich vielfältig und ich habe viel gelernt. Ich kann es allen Interessierten nur empfehlen. :-)
Lisa Jung
Praktikantin im Nationalpark Donau-Auen